Es war warm, gutes Wetter herrschte beim diesjährigen Gemeindefest, das in etwas abgespeckter Form am ersten Feriensonntag stattgefunden hat.
Ein gut gelaunter Pfarrer Metzger, verzichtete beim Gottesdienst im Freien auf seinen Talar. Dieser sei bei dem warmen Wetter den Körpersäften nicht zuträglich. Es schone den Talar und ihn selbst, wenn er nicht darin schwitzen müsse, meinte er erleichtert. Vor der Aussegnungshalle unter den Bäumen waren die Bierbänke bis auf den letzten Platz belegt.
Passend zum Thema der Predigt hatte sich die Jugendgruppe um Jugendreferent Viktor Ambrusits um die Gemütlichkeit gekümmert. „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ – jeder kennt Balu aus dem Dschungelbuch. Allerdings war es nicht der Bär sondern Biberfrau Semira, die im vorgeführten Film ein flottes Tänzchen wagte, gefolgt von vielen „Moglis“, die versuchten es ihr nachzumachen. Daneben zeigte der Film die ganze Jugendgruppe, die die Gemütlichkeit und die Gelassenheit auf viele verschiedene Weise ausprobiert hat. Schlafende Körper auf den Sofas im Jugendhaus, mit Strohhalmen Burbel blasende Colatrinker, Rockstars imitierende Jungs und im Planschbecken dahin dösende Kids. Witzig gemacht und für die Gottesdienstbesucher eine Freude zum Zuschauen. Mit Applaus dafür haben sie auch nicht gespart.
Aber warum denn diese Gemütlichkeit, dieses Nichtstun? Leben wir nicht in einer Zeit, wo dieses Nichtstun gar keinen Platz mehr hat? Mit „Mach mal Pause mit Coca-Cola“ machte Pfarrer Gerhard Metzger eine Reise zu den ersten Coca-Cola Werbungen der 50 er Jahre. Der Slogan rief damals nach den anstrengenden Jahren des Wiederaufbaus die Menschen auf, sich ein bisschen Ruhe zu gönnen. In einer mitreißenden Predigt überlegte der Pfarrer, ob es nicht auch heute noch sinnvoll wäre, sich einen Tag der Ruhe zu gönnen. Einen Tag zum Ausspannen, einen Tag zum Nachdenken, einen Tag, um mit Gott ins Gespräch zu kommen. Die Juden seien das einzige antike Volk, das damals wie heute mit dem Sabbat einen Tag der Pause einlege. Er höre so oft von Menschen, dass sie keine Zeit hätten. Getrieben und gehetzt sei wohl die Zeit das, was uns am meisten fehle. Es würde uns eine Version 6:1 (sechs Tage Arbeit und ein Tag des Ausruhens) nicht schaden.
Auch Jesus Christus verordnete seinen Jüngern erst mal ein Ausruhen, bevor sie an die Speisung der 5000 gingen (s. Markus 6, 30-34).
Alle gemeindlichen Gruppen hatten sich am Gottesdienst beteiligt. Die Jugendband trat sichtlich professioneller als die letzten Male auf. Das Singteam steuerte zwei Vortragslieder bei. Der Posaunenchor begleitete den Gottesdienst.
Hand in Hand zogen die Gottesdienstbesucher nach dem Segen zum Essen Richtung Jugendhaus.
Excellent wurde dort gegrillt, Salate waren vorbereitet und alle
haben es sich schmecken lassen. Da bleibt man gerne sitzen und unterhält sich
noch eine Weile. Das Gemeindefest war dieses Jahr ein richtiger Erfolg. Dafür
geht ein herzlicher Dank an alle, die mitgeholfen haben.
Christl Schäfer-Geiger