Der Ausflug des Singteams der Kirchengemeinde ging Ende nach Bamberg. Die Mitglieder haben sich mit einer besonderen Stadtführung eine harte Kost ausgesucht. Unter dem Titel „Feuertod und Hexenhammer“ führte eine zum Teil sehr forsche, zum anderen Teil äußerst einfühlsame Stadtführerin zu Stätten des Grauens. Im 17. Jahrhundert loderten in Bamberg die Scheiterhaufen. Unter den damaligen Fürstbischöfen erreichte die Hexenvernichtung einen grausamen Höhepunkt. Der Hexenhammer, ein Buch zur Legitimation der Hexenverfolgung und höchst peinliche Verhöre gehörten zum Alltag. Der Hexenwahn machte vor niemandem Halt. Auch vor Männern nicht, obwohl hauptsächlich die Frau im Focus der in ihrer Grausamkeit unbeschreiblichen Foltermaschinerie stand. In Massen wurden Frauen und auch viele Männer dem Feuer übergeben, wegen Hexerei und Zauberei oder einfach weil sie den Fürstbischöfen im Wege standen. Hunderte von Opfer wurden in dieser Zeit in einem eigens dafür gebauten Hexenhaus eingekerkert und nach unbeschreiblichen Folterungen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Das Eigentum desjenigen fiel an den Fürstbischof, der dadurch ein immenses Vermögen anhäufte. Manche Bamberger Häuser wurden innerhalb kurzer Zeit dreimal weiter veräußert, weil die neuen Besitzer wieder als Hexen bzw. Zauberer hingerichtet wurden. Und auf den Nachbarn oder den besten Freund konnte man sich nicht mehr verlassen, durfte sich doch der, der eine Hexe überführte, auf eine stattliche Belohnung freuen.
Blasse und entsetzte Gesichter der Singteam-Mitglieder hingen der Stadtführerin an den Lippen, die das Thema auf sachkundige und sehr feinfühlige Art rüberbrachte. Selbst ihr merkte man die Betroffenheit an, (beim Erzählen standen ihr manchmal die Tränen in den Augen in Anbetracht des erbarmungslosen Vorgehens und der schrecklichen Methoden damals), obwohl sie die Thematik regelmäßig interessierten Besuchergruppen nahebringt. Allen wurde dabei auch bewusst, wie manipulierbar Menschen sind und dass derartiges nur in anderer Form auch heute wieder passieren könnte.
Selbst beim gemeinsamen Mittagessen danach brauchte die Gruppe noch ein wenig, um über das Gehörte hinwegzukommen. Grundsätzlich aber war es ein sehr geselliger Ausflugstag, der dem Miteinander gut getan hat.