Nach über 27 Jahren im Dienst der Kirchengemeinden Altensittenbach und Oberkrumbach wurde Pfarrer Metzger am vergangenen Sonntag von Dekan Tobias Schäfer feierlich entpflichtet. „Damit entlasse ich Sie in die Freiheit eines Pfarrers im Ruhestand. Sie bleiben Pfarrer, aber nicht mehr auf einer Pfarrstelle und dürfen sich weiterhin einbringen oder auch einfach mal Nein sagen.“ Mit dieser Zusage endet eine lange Amtszeit, das prall gefüllte Leben eines Dorfpfarrers, der immer den Kontakt zu seiner Gemeinde gesucht hat. In einer sehr bewegenden Ansprache betonte Dekan Schäfer die Unmöglichkeit, das gesamte Ausmaß von Pfarrer Metzgers Wirken angemessen zu würdigen. „In 27 Jahren steckt alles, was ein Mensch erleben kann“, sagte der Dekan.
Pfarrer Metzger war weit mehr als nur ein geistlicher Führer. Sein Engagement erstreckte sich über das kirchliche Leben hinaus in verschiedenste Bereiche und reichte vom Dekanatsbeauftragten für Landwirtschaft, dem Mitglied im Dekanatsausschuss, dem Vorsitzenden des Diakonievereins bis hin zum leidenschaftlichen Sportler, der für den jährlichen Landkreislauf brannte und unzählige Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Gemeinden in Mannschaften organisierte.
Vor fast vierzig Jahren in der Heimatgemeinde Habelsee ordiniert, führte ihn sein Weg über die Gemeinde Weißenbach im Dekanat Lohr am Main und die Gemeinde Alerheim im Dekanat Donauwörth bis zur Kirchengemeinde Altensittenbach, der er über fast drei Jahrzehnte treu geblieben ist. Dekan Schäfer bedankte sich auch bei Metzgers Ehefrau Gabriele, die diesen Dienst und die Gemeinde mitgetragen hat.
Die Entpflichtung endete mit dem Verlesen der Urkunde – noch unterschrieben von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm – und der Segnung durch Dekan Schäfer.
In seiner vorhergehenden Predigt zu 2. Korinther 3 hatte Pfarrer Metzger den Predigttext seiner allerersten Predigt als ordinierter Pfarrer gewählt. „Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen“, habe für ihn immer bedeutet, dass es wichtig ist, zu kommunizieren und eine Beziehung zwischen Gott und den Menschen aufzubauen.
Gerhard Metzger bedankte sich bei den Mitarbeitern und Wegbegleitern für die gute Beziehung und das gute Miteinander. In seinen letzten Monaten hat er viel dafür getan, dass die Gemeinde, die nun keinen festen Pfarrer mehr bekommt, gut vorbereitet ist auf die sich verändernden Strukturen in der neuen Pfarrei Hersbruck-Sittenbachtal.
Der feierliche Gottesdienst wurde begleitet von allen Gruppen der Gemeinde, was die große Vielfalt des Gemeindelebens zeigte. Die Altensittenbacher ließen ihren Pfarrer nicht ohne gebührenden Abschied ziehen. So steuerten Posaunenchor und Singteam lebhafte und auch sehr emotionale Musik bei. Familie Utz erfüllte dem scheidenden Pfarrer mit ihren Lieder einen großen Wunsch.
„No longer a slave“ war nur eines davon, was Dekan Schäfer schmunzelnd in seine Verabschiedung aufnahm. Nicht länger Sklave sein, sondern Zeit haben für Fröhlichkeit, für erfüllte Zeit, für Sport, für die Enkel, wofür auch immer. „Das wünsche ich Ihnen von Herzen“, so Tobias Schäfer.
Von den Gemeinden verabschieden wird sich Pfarrer Metzger im Rahmen des Altensittenbacher Gemeindefestes am 28. Juli 2024.