Mit der Zwischenzeugnisvergabe und quasi dem Kapitelende des ersten Schulhalbjahres gings für die Jugendlichen in das herrliche Grafenbuch. Das trotz dem feuchten Winter, durch seine Lage und Möglichkeiten, immer wieder ein bestes Timeout aus dem Alltag bietet.
Neben aktiven und sportlichen Outdoor Spielen quer über den Fußballplatz– der aufgeweichte Boden war eine ernstzunehmende Herausforderung – gab es aber auch genügend Indoor-Gemeinschaftsspiele. Unangefochten an erster Stelle, gefühlt über Stunden mit allem Kräfteeinsatz gespielt, bleibt und ist das Spiel „Brettle“. Aber auch andere gemeinschaftsfördernde Spiele sowie Einschätzungs- und Kennenlernspiele wurden ausgiebig an diesem Wochenende ausprobiert und gefeiert.
Die nachgeahmte Fernsehshow „Kaum zu glauben“ lieferte die thematische Überleitung zum Gleichnis der selbstwachsenden Saat. Mit witzigen Geschichten einzelner Freizeitteilnehmern und ratenden Mitarbeitern war es eine tolle Idee und originelle Aktion!
Die Gleichnisse Jesu bildeten den roten Faden der Freizeit. Dabei hatten die Jugendlichen wieder die Möglichkeit, sich darauf einzulassen und mit- bzw. weiterzudenken.
Knifflig und zugleich lebensnah entwickelten sich die Gespräche, über die, in Kinder Pixi Büchern, scheinbar einfachen märchenhaften dargestellten Geschichten. So einfach zu verstehen, merkten wir schnell, sind die Gleichnisse aber überhaupt nicht.
Im Gegenteil. Gleichnisse wirken Paradox. Sprich das Gleichnis umspielt einen Kern des Ärgernisses. Es stellt Dinge auf den Kopf, dass unser konventionelles Denken und Dasein durchbrechen will.
Beispielsweise dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinbergbegegnen man instinktiv und selbstverständlich mit unserem griechischen Gerechtigkeitsdenken „Justizia“. Deshalb wundern wir uns erstmal über den seltsamen, fast skurrilen Verlauf in der Geschichte. Das Gleichnis irritiert anfangs und diente als Basis der nachfolgenden Diskussionen bezgl. Gerechtigkeit versus Herkunft sowie warum uns Gerechtigkeit wichtig ist, sie uns aber manchmal auch Entfremden kann. Bis schließlich dahin, wie Gott uns Menschen sieht und wie er uns gegenüber tickt.
Ganz eindrücklich und schön wurde es nochmal Samstag abends beim gemeinsamen Abendmahl im kleinen Kreis. Das war für die meisten Freizeitteilnehmer ein ziemlich neues und ungewöhnliches Erlebnis, da ja nur in der Regel in der Kirche das Abendmahl gefeiert wird. An diesem Abend aber wurde mit viel Musik, Gleichnistexten vom vierfachen Acker sowie einen kurzen Impuls gefeiert. Im Rückblick für alle ein seltenes und gelungenes Gemeinschaftserlebnis. ?