Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 198 vom 29.09.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Die Geburt der deutschen Nation

Heute ist für mich ein ganz besonderer Tag. Der 29.09. ist der Michaelistag. Meine Heimatkirche in Habelsee ist eine „Michaeliskirche“. Von klein auf habe ich deshalb immer wieder diesen besonderen Erzengel im Ohr. Gemerkt habe ich mir damals schon, dass er den Teufel besiegt hat und dass er der Schutzengel der Deutschen ist. Ich kannte damals aber noch nicht den genauen Hintergrund.

Ersteres ist bezogen auf die Bibelstelle in der Offenbarung des Johannes 12, 7 – 9: „Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen“. Das ist eine wunderbare Szene aus der Bibel. Die Mächte des Bösen werden besiegt von der Macht Gottes, die sich im Erzengel Michael und seine Engel repräsentieren. Schon als Kind habe ich das innerlich gespürt, dass Gott seine Engel sendet, damit ich bewahrt bin vor bösen Mächten. Der Blick auf die Heimatkirche hat mir das immer verdeutlicht.

Zum zweiten Grund: Wie ist Michael zum Schutzengel der Deutschen geworden? Da habe ich auf den Geschichtsunterricht warten müssen. Es war in der fünften Klasse. Der Hauptschullehrer hat ausführlich die Geschichte des Frankenreiches (Karl der Große etc.) und der Ottonen behandelt. Natürlich stand im Mittelpunkt auch die Schlacht auf dem Lechfeld am 10.08.955 n. Chr. Mit dem Sieg hat Otto I. endgültig die feindlichen Heere der Ungarn vertrieben und dieses Datum wird als „Geburt der deutschen Nation“ bezeichnet. 45 Jahre später war das erste Millenium und die Menschen hatten eine starke Naherwartung auf das Kommen Jesu in die Welt. Das hat mit der Lehre des 1000-jährigen Reiches am Ende der Offenbarung zu tun. Viele setzten das eben mit 1000 n. Chr. gleich.

So lag es nahe, diese Schlacht auf dem Lechfeld mit der Schlacht des Hl. Michael aus der Offenbarung zu vergleichen. Die Legionen von Otto zeigten deshalb auf ihrem Banner den Erzengel Michael und der positive Ausgang bewirkte, dass Michael zum Schutzpatron von Deutschland erwählt wurde. Ungewiss wäre es gewesen, wenn die Schlacht auf dem Lechfeld für Otto verloren gegangen wäre. Aber nicht nur hier, können Krisen sehr positiv wirken. Immerhin ist so auch der „Deutsche Michel“ entstanden und nicht nur die Kirche in Habelsee trägt den Namen dieses Erzengels.

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