Ich fühle mich manchmal verloren in dieser Welt. Aufgaben im Haushalt, Pflichten an der Universität, Beziehungen, Verwirrungen, Schicksale und Enttäuschungen lassen mein Leben hin und wieder sehr chaotisch werden. Dann weiß ich nicht, was ich tun soll, was meine Aufgabe, meine Bestimmung ist, wohin ich gehen soll, noch, was für mich geplant wurde. Ich sehe mich manchmal ertrinken in dem nicht enden wollenden Strudel des Lebens.
So ist das Leben manchmal wie der Straßenverkehr: Abzweigungen, Kreuzungen, rote Ampeln, Umleitungen – all das ist für mich wie das Leben in Reinform! Ich treffe andere „Verkehrsteilnehmer“, die in andere Richtungen sich bewegen, hin und wieder gibt es auch Unfälle oder Unklarheiten oder einer verfährt sich.
Und wenn ich manchmal nachts unterwegs bin und niemand mir weiterhelfen kann; gerade dann benutze ich sehr gerne das Navigationsgerät in meinem Auto, um mich zurecht zu finden, wenn ich irgendwo bin, wo ich mich nicht auskenne. Mein Navigationsgerät kennt sich nämlich überall aus und weiß auf jede Frage eine Antwort. Ich schalte es ein, lege mein Ziel fest und fahre los.
Im meinem Leben ist Gott mein „Navigationsgerät“, denn er führt mich überall hin, nimmt meine Hand und ich weiß, ich bin sein. Freilich bestimme nicht unbedingt ich selbst mein Ziel, aber ich weiß, Gott ist für mich da, an meiner Seite, wann immer es nötig ist – und notfalls trägt er mich auch. Ich muss – genau wie im Straßenverkehr auch – nicht alles durchschauen und verstehen, nicht jede Wendung begreifen, nicht jede Umleitung nachvollziehen. Aber ich darf mich ganz darauf einlassen, bewusst in dem Strudel zu treiben und geführt zu werden.
Gott hat für mich einen Plan und legt damit das Ziel für mich fest. Zugleich aber lässt er mich nicht umherirren, sondern er spricht zu mir und weißt mir den Weg. Ich muss nur hinhören. Dann wird alles gut und nichts geht schief. Dann komme ich sicher an meinem Ziel an – egal, wie verworren und kompliziert der Weg auch gewesen sein mag.