Die Osternacht

Immerhin, es lag kein Schnee wie vor genau 10 Jahren. Aber der Ostermorgen war kalt und weil Ostern dieses Jahr so früh war, noch stockfinster. 50 Gottesdienstbesucher hatten sich eingefunden, um sich mit dem Gottesdienst auf Ostern einzustimmen. Ein großes Team mit zwei Präparandinnen hatte ihn vorbereitet und half beim Ablauf mit. Schon der Kanon aus Taizé „Bleibet hier und wachet mit mir“, die Bitte Jesu an seine Jünger, versetzte die Teilnehmer in eine sehr emotionale Stimmung – das Warten auf den Morgen.
Hineingetragen in die völlig dunkle Kirche, erhellte die Osterkerze dann den Raum auf beachtliche Weise. Eine einzige Kerze kann in der Dunkelheit unglaublich viel Licht geben. Auf den Leuchter gestellt symbolisiert die Osterkerze den erhabenen Christus als Sieger über den Tod. Die weiße Farbe der Kerze steht für die Hoffnung und das neue Leben.

Nach der Tauferinnerung folgt in der Thomaskirche ein ganz besonderer Moment. Augenscheinlich verwandelt sich der triste, glanzlose Altar in einen geschmückten, hellen und freundlichen Gabentisch. Pfarrer Metzger wechselt vom schwarzen auf den weißen Talar. Spätestens dann ist bei jedem Gottesdienstbesucher die Botschaft angekommen, dass es „hell“ wird. Wie in Römer 6, 6 beschrieben ist, sind wir Teil der Leidensgeschichte Christi geworden, aber auch Teil der Auferstehung. Und damit beginnt eine neue Zeit.
Nach der Feier des Hl. Abendmahles zogen alle um die Thomaskirche und die Osterfahne wurde gehisst mit dem Lied: „Er ist Herr“.
Als  Erinnerung haben die Besucher von den beiden Präparandinnen eine Osterglocke, gespendet vom örtlichen Blumengeschäft, überreicht bekommen. Mit dem Zuspruch „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja“ durfte jeder in den beginnenden Ostermorgen gehen.

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