Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit, heute von Christl Schäfer-Geiger
Von guten Mächten umgeben
„Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar….“
Wer kennt es nicht, das Lied von Dietrich Bonhoeffer, das schon viele Menschen durch die schwierigsten Situationen im Leben hindurch getragen hat. Er hat es im Dezember 1944 aus dem Gestapogefängnis als Weihnachtsgruß an seine Verlobte Maria von Wedemeyergeschickt. Gesehen hat er sie danach nicht wieder. Gerade einmal 39 Jahre alt war er, als man ihn vor 75 Jahren, am 9. April 1945 – so kurz bevor der ganze Spuk des Zweiten Weltkriegs endlich ein Ende hatte – auf grausamste Wiese im KZ Flossenbürg gehenkt hat. Wenn die Nationalsozialisten eines konnten, dann war es Menschen zu quälen, ihnen körperliche und seelische Schmerzen zuzufügen. Mit ihm starben die anderen, noch am Leben gebliebenen „Verschwörer“ des Attentats vom 20 Juli 1944, angeordnet auf obersten Befehl eines größenwahnsinnigen Machthabers.
Welch zarte Worte schreibt Bonhoeffer seiner Verlobten und wie stark sind sie gleichzeitig. Über allem steht sein unerschrockener Glaube an unseren Gott, obwohl er ahnt, was auf ihn zukommt. Zwischen den Zeilen schwingen alle menschlichen Sehnsüchte und Ängste mit, Hoffnung flammt auf, Dunkelheit macht sich breit. Und in all diesen Emotionen flammt das Licht des ewigen Gottes, der in einer Welt voller Unsicherheit als einziger unseren aufgeschreckten Seelen einen Halt geben kann.
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Auch heute und morgen und übermorgen und…….
Mein Mann, Thomas Geiger, hat mit seinem Kollegen, Jörg Hertle, das KZ in Flossenbürg besucht. Für den Straßenkreuzer, das Nürnberger Sozialmagazin, haben sie eine Reportage über das KZ gemacht, in dem Pastor Dietrich Bonhoeffer starb.
Wer die Reportage und die Gedanken Thomas Geigers dazu gerne lesen möchte, findet sie hier: