Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 177 vom 08.09.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Mein erster Schultag

Heute ist Schulanfang. In normalen Zeiten feiern wir einen lebendigen Gottesdienst mit den Schulanfängern. Der ökumenische Gottesdienst zeichnet sich vor allem durch viele Kinderlieder aus, die mit Bewegungen unterstützt werden und in denen auch die Erwachsenen mitmachen. Da gibt es auch ein paar Klassiker wie z.B. „Volltreffer“, „Einfach spitze, dass du da bist“, „Bist du groß oder bist du klein“ oder auch „Gottes Liebe ist so wunderbar“.

In diesem Jahr ist alles anders. Mit der Maske singen wollten wir den Kindern nicht zumuten. Auch die Anzahl der Teilnehmer ist beschränkt. In normalen Zeiten erlebe ich, wie die Eltern sich Urlaub nehmen, die Großeltern und Verwandte dabei sind und hinterher geht es noch zum gemeinsamen Essen in eine Gastwirtschaft. Viele Großeltern geben auch noch eine Schultüte weiter. Einmal hat mir ein Erstklässer gesagt, dass er insgesamt vier Schultüten bekommen hat.

Meine Gedanken gehen zurück an meine eigene Einschulung. Solch ein großes Fest wie heutzutage war das damals nicht. Bei uns waren höchstens die Mütter dabei. Schulgottesdienst wurde zum Anfang gefeiert, aber mit Kirchenchorälen und Orgelspiel. Dann noch kurz in die Schule und das obligatorische Klassenfoto. Wir waren insgesamt 6 Kinder, im Jahr vorher waren es über zehn und im Jahr danach auch fast 10 Kinder. In drei Jahren wurden von 1963 – 1965 in einem Dorf wie Habelsee mit etwa 200 Einwohner fast 30 Kinder eingeschult. Nach heutigen Maßstäben unvorstellbar. Ich sage oft: „Wir waren sechs Kinder in einem Jahr, jetzt ist es ein Kind in sechs Jahren“.

Meine Gedanken gehen zurück an meine eigene Einschulung. Solch ein großes Fest wie heutzutage war das damals nicht. Bei uns waren höchstens die Mütter dabei. Schulgottesdienst wurde zum Anfang gefeiert, aber mit Kirchenchorälen und Orgelspiel. Dann noch kurz in die Schule und das obligatorische Klassenfoto. Wir waren insgesamt 6 Kinder, im Jahr vorher waren es über zehn und im Jahr danach auch fast 10 Kinder. In drei Jahren wurden von 1963 – 1965 in einem Dorf wie Habelsee mit etwa 200 Einwohner fast 30 Kinder eingeschult. Nach heutigen Maßstäben unvorstellbar. Ich sage oft: „Wir waren sechs Kinder in einem Jahr, jetzt sind es ein Kind in sechs Jahren“.

Ich schaue auf mein Klassenfoto. Es ist auch nach 56 Jahren gut zu erkennen, wer ich bin. Ich habe schon damals mit den „Pfunden kämpfen“ müssen. Was mir auch noch auffällt: Ich halte als Einziger die Schultüte so komisch. Vermutlich war das unbewusst. Ich erinnere mich nicht, dass ich das als „Rebell“ gemacht habe. Das war mir offenbar bequemer und ich habe nicht auf die anderen geschaut. Dann hätte ich das wohl bemerkt und vielleicht die Schultüte auch „richtig“ gehalten. Nach Schulgottesdienst, Klassenfoto und ein paar gute Worte für Mütter und Schulkinder, gingen wir nach Hause. Und dort wartete auf uns die Mitarbeit auf dem Hof. Ein „erster Schultag unplugged“ – wie es heute neuhochdeutsch genannt wird. Gemeinsames Festessen mit Verwandtschaft in einer Gastwirtschaft – undenkbar im Jahr 1964. Schule – das gehörte zum Leben dazu wie das Essen. Einschulung gab es im Vorübergehen. Ich freue mich, dass die Schulanfänger das heutzutage anders erleben.

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