Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 179 vom 10.09.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Auf geht’s nach München

Das war wirklich eine beeindruckende Vorstellung am 14.08.2020. Im Viertelfinale der diesjährigen Championsleague gewinnt Bayern München gegen den FC Barcelona mit 8 : 2. Gestern habe ich davon geschrieben, wie ich Fan dieses bayrischen Fußballvereins wurde in einer Zeit, in der niemand auch nur mit einem Gedanken daran gedacht hat, was aus diesem Verein einmal werden würde: der Sportverein mit den meisten Mitgliedern auf der Welt.

Also fahren meine Frau und ich einen Tag nach dem Viertelfinalspiel der Championsleague nach München. Das war am 15.08. und damit an unserem 39. Hochzeitstag. Was für ein Wunsch: den Hochzeitstag in München zu verbringen, vor allem nach diesem besonderen Fußballspiel. Das Wetter war angenehm. Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Ein paar Wolken am Himmel.

Wir setzen uns ins Auto und fahren los. Zuerst in Richtung Lehental. Wir kommen nach Oed, fahren weiter nach Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg. Dort gibt es eine kleine Kaffeepause und dann endlich die letzte Etappe. Wir biegen vor Hirschbach nach links ein und dann sind wir da. „München“ steht groß auf dem Ortsschild. Nach fast 24 Jahren hier in der Hersbrucker Schweiz sind wir endlich einmal in München angekommen. Es gibt etwa 15 Häuser zu sehen. Alles ist ruhig. Von einem Fernsehturm oder einer Allianz-Arena ist nichts zu sehen. Wir fahren ganz durch und parken an einem Wanderparkplatz. Wir gehen in den Wald hinein auf einen herrlichen Wanderweg in Richtung Hirschbach. Sanfter Waldboden lässt das Herz höher schlagen. Es tröpfelt ein wenig und wir kehren um. Am Auto angekommen, steigen wir ein und fahren nach Hause.

Ich denke: Endlich war ich in München. Wenn auch nicht in der bayrischen Hauptstadt. Aber so kann es gehen. Leicht ist etwas zu verwechseln. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit dem Wirt beim Kaffeetrinken. Er meinte spitzbübisch: „Ich habe schon mit Auswärtigen gewettet, dass ich in 15 Minuten in München mit dem Fahrrad bin. Manche haben sich darauf eingelassen und ich habe die Wette gewonnen“. So kann man sich täuschen. Manchmal ist es eben so, dass zwei das gleiche sagen, aber nicht dasselbe meinen.

Es ist fast so wie in der Coronakrise. In letzter Zeit häufen sich die Diskussionen um Verschwörungstheorien. Ich habe gelesen, dass manche leugnen, dass es diesen Virus überhaupt geben würde. Und zum Thema „verwechseln“: Bei den vielen Tests wurden auch schon welche verwechselt bzw. positiv Getestete sind nicht mehr auffindbar. Das ist für mich auch im Nachhinein wirklich überraschend, was das Wort „München“ in mir ausgelöst hat.

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