Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 216 vom 17.10.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Der Gottesträger

Es gibt ganz unterschiedliche Art und Weisen mit Lebenskrisen umzugehen. Vor allem dann, wenn es um Leben und Tod geht. Ein besonders Beispiel dafür ist der Kirchenvater Ignatius von Antiochien. Seine genauen Lebensdaten sind gar nicht bekannt. Soviel weiß man allerdings: Er war dort viele Jahre lang Bischof.

Er war schon sehr alt, als er vom römischen Kaiser Trajan verhaftet und nach Rom gebracht wurde. Dort sollte er im Circus Maximus von Löwen zerrissen werden. Auf dem Weg dorthin hatte er sich fest vorgenommen, andere Christen zu stärken und zu trösten. So traf er sich mit ihnen und versuchte sie zu ermutigen. Das tat er, obwohl er selbst Trost und Stärkung über den bevorstehenden Tod nötig gehabt hätte.

Wer solch einen Tod im Glauben stirbt, über den gibt es natürlich viele Legenden. So wird von ihm erzählt, dass er das kleine Kind war, das Jesus in die Mitte gestellt hat, als er sie aufforderte, wie die Kinder zu werden (Markus 10, 13 – 16). Sein Leben, Wirken und Sterben waren so beeindruckend, dass er den Beinamen „Theophorus“, der Gottesträger, erhielt. Mindestens sieben Briefe hat er geschrieben, die in der Theologiegeschichte eine große Rolle spielen, weil sie die Verhältnisse in der Kirche des zweiten Jahrhunderts sehr gut wiederspiegeln. Und nur weil er selbst kein Jünger von Jesus war in dessen Leben auf der Erde (Apostel), stehen diese Briefe nicht im Kanon der Bibel. Immerhin ist Ignatius für mich ein Zeuge dafür, dass auch mitten in Lebenskrisen der Glaube an Jesus Halt und Kraft geben kann. Und das ist jetzt wieder nötiger denn je. Heute am 17.10. feiern Christen seinen Gedenktag.

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