Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 374 vom 24.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Schlag den Pfarrer

Heute ist ein Mittwoch. Traditionell ist dieser Tag ein Tag für die Präparanden- und Konfirmandengruppen. Ich schaue auf meine Updates „in Reserve“ und entdecke tatsächlich einen Beitrag, den ich Ende September 2020 geschrieben habe. Deshalb hier der Text und bei den neuesten Inzidenzzahlen ist er immer noch aktuell.

Die Mitarbeiter der diesjährigen Präparandenrüstzeit sitzen am Freitag, den 25.09.2020 in Grafenbuch zusammen und überlegen sich das Programm für den Samstagnachmittag. Geplant waren Outdoorspiele im Gelände im und um das Forsthaus. Es ist für solche Spiele ideal. Nur leider macht das Wetter nicht mit. Es regnet den ganzen Abend und für den folgenden Tag ist noch mehr Regen gemeldet.

Was machen wir dann, dass es auch den Hygieneregeln von Corona entspricht. Da hat ein Mitarbeiter die Idee: Wir spielen „Schlag den Pfarrer“. Gesagt- getan. „Schlag den Raab“ gehörte zu den erfolgreichsten neuen Spielsendungen für Samstagabend. Als Stefan Raab das beendet hat, kam „Schlag den Star“. Und überall im Land wurde das Spiel abgeändert. Das Prinzip ist so einfach und klar, dass es fast ein wenig „fies“ ist. Denn nach jedem weiteren Spiel bekommt der Sieger einen Punkt mehr. Da gewinnt der eine die ersten fünf Spiele und hat 15 Punkte. Der andere gewinnt nur die beiden nächsten Spiele und hat schon 13 Punkte. So ist in der Regel fast bis zum Schluss der Siegername offen.

Also spielten die Präparanden gegen mich als Pfarrer. Das Spiel wogte hin und her und nach neun Spielen stand es tatsächlich 23 zu 22 und damit ausgeglichen, obwohl ich mehr Spiele als die Präparanden gewonnen habe. Das letzte Spiel musste also entscheiden.

Ein Gleichnis für das Leben und vielleicht auch für die Coronaepidemie. Es kommt darauf an, einen langen Atem zu besitzen. Es kommt darauf an, nicht auf dem Weg aufzugeben und etwas als verloren zu betrachten. Eine Chance bietet sich bis zuletzt, eine Sache noch zu verändern. In den Nachrichten höre ich viel von Infektionszahlen, Maßnahmen und von möglichen Impfstoffen. Letztlich entscheidet es sich aber am Ende, wer den besseren Weg gewählt hat. Das gilt für Maßnahmen genauso wie für die Suche nach dem Impfstoff wie für den Umgang miteinander. Und am Ende bin ich gespannt, wer das letzte Spiel gewinnt und gut aus dieser Pandemie herauskommt. Und wer hat beim Spiel „Schlag den Pfarrer“ das letzte Spiel gewonnen? Das bleibt ein Geheimnis. Nur die Präparanden und die Mitarbeiter kennen das Ergebnis.

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