Ein besonderes Hörerlebnis die Zuhörer in der vollbesetzten Thomaskirche beim Konzert mit dem Marginalchor aus Nürnberg. Der Chor entstand vor einigen Jahren als sich ehemalige Studenten spontan zu einem Chor trafen, der in unregelmäßigen Abständen probt und Aufführungen hat. Aber schon beim ersten Lied ist die Qualität und das Engagement der Künstler zu hören und zu spüren. Das Repertoire geht von Musikern des 16. Jahrhunderts (John Dowland, Thomas Campion u.a.) über Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Reger zu neueren Komponisten wie Igor Kornelyuk, Jim Clements, Oliver Gies und John Rutter. Interessant ist, wie der gesamte Chor durch nur einfache Begleitung wie Piano, Gitarre und Akkordeon eine große Klangfülle in die Kirche bringen konnte, deren Akkustik durch die Renovierung vor acht Jahren stark gewonnen hat.
Der Leiter des Chores und Gitarrenspieler, Jörg Neubauer, gelingt es vorzüglich, die einzelnen Stimmen einzusetzen, bei denen der Sopran noch stark hervorsticht. An der Violine hatte Mónica Sard´on Hidalgo besondere Soloauftritte, bei der die Zuhörer staunend über die künstlerische Fähigkeiten fasziniert waren. Auch die anderen Solospieler Helen Gibson am Piano sowie Christoph Utz an der Gitarre und am Akkordeon überzeugten und gaben dem Abend eine besondere Note. Am Schluss gab es noch einen besonderen Höhepunkt. Kinder von Chormitgliedern sagen das Lied „Look at the world“. Somit ist die zweite Genration dieses Chores gesichert. Der Chor hat mit seinen alten und neuen Weisen den Lockdown durch die Coronakrise sehr gut überstanden und musste zwei Zugaben geben.