Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Der Herr Rotes aus der Weihnachtsgeschichte
„Ich kenne den Herrn Weißes“. Tatsächlich habe ich diese Antwort auch schon einmal erhalten auf die Frage in der Schule, wer eine Person aus der Weihnachtsgeschichte nennen kann. Natürlich fallen schnell die Namen „Jesus“, „Maria“, Josef“. Vielleicht auch noch „Hirten“ und manchmal auch „Kaspar“ für einen der sog. drei Hl. Könige!! Aber bei der Nennung von „Herrn Weißes“ musste ich doch kurz nachdenken bis ich auf „den Trichter“ kam. „Du meinst wohl den „Herodes“. Ich schmunzle bei den Gedanken, dass der „Herr Rotes“ äh „Herodes“ leicht mit dem „Herrn Weißes“ verwechselt werden kann nach dem Motto: „Ich wusste es doch, dass an Weihnachten eine Farbe mit im Spiel ist.
Dabei ist die Geschichte von Herodes alles andere als lustig. Er war König in Palästina „von Römers Gnaden“. Diese hatten das Gebiet 63 v. Chr. erobert. Durch geschicktes Taktieren mit den Römern konnte Herodes ein relativ gutes Eigenleben in Judäa führen. Er hatte einen „guten Riecher“ dafür, welcher römische Herrscher an die Spitze kommt. So wechselte er immer wieder einmal die Seiten und konnte sich sehr gut behaupten. Er ließ den Tempel zum dritten Mal bauen und versöhnte sich so mit der eigenen religiösen Elite. Gleichzeitig tat er alles, um nicht gegen die römischen Herrscher agieren zu müssen.
Er wurde „der Fuchs“ genannt und das sagt alles. Auch in den biblischen Geschichten ist das sehr gut herauszulesen. Die sog. Weisen aus dem Morgenland lässt er Jesus finden um einen möglichen aufstrebenden Nebenherrscher von Anfang an zu zerstören. Er ist vermutlich im Jahr 4. V. Chr. gestorben und wurde fast 70 Jahre alt. Von diesem Datum aus wissen wir, dass Jesus ungefähr 4 – 6 v. Chr. geboren wurde. Das deckt sich auch mit der Geschichtsschreibung von der Konjugation von Jupiter und Saturn (siehe mein Update 280 vom 20.12.2020). In die Geschichte ist er als „jüdischer Klientelkönig Roms“ eingegangen. Engel Gottes halfen Josef, damit Herodes das Leben von Jesus nicht zerstören konnte. Aber letztlich gehört auch dieser jüdischer Herrscher zur Geburtsgeschichte von Jesus.