Wenn Corona will, steht (fast) alles still, Update 36 vom 20.04.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Normalerweise ist heute ist der Montag nach der Konfirmation. 1972 bei meiner Konfirmation wurde er ganz traditionell gefeiert, nämlich mit dem Konfirmandenausflug. Die Konfirmanden hatten schulfrei und so wurde mit den Mamas und Omas eine Busfahrt unternommen. Papas und Opas mussten arbeiten und fuhren nicht mit. Unser Ziel war damals der Schwanberg. Auf diesem Berg ist bis heute die Heimat des evangelischen Konventes Communität Casteller Ring. Diese Schwesternkommunität wurde von einer Frau, die in meiner Heimatpfarrei Mörlbach/Habelsee aufgewachsen ist, mitgegründet. Darauf war mein Konfirmator und Heimatpfarrer ganz stolz. Konfirmandenfreizeiten gab es in diesen traditionell geprägten evangelischen Kirchengemeinden im Westmittelfränkischen nicht. Überhaupt: Konfirmandengruppe hieß Lernen, Lernen, Lernen. Diskussionen über Inhalte gab es nicht. Woche für Woche mussten wir deshalb im Winterhalbjahr einen Psalm, ein Lied und ein Katechismusstück lernen. Dann die Prüfung jeweils am Ende der Präparandenzeit und am Ende der Konfirmandenzeit. Aber an diesem Montag nach der Konfirmation war endlich alles vorbei und wir konnten aufatmen.

Natürlich hätte ich lieber die Felsenbirne mit der Konfirmandengruppe gezeigt. Aber das ist im Internet verboten. Deshalb müssen die Leser/-innen mit meinem Bild vorlieb nehmen!!!!

Einige Konfirmandengruppen haben bei uns in den letzten Jahren einen Baum gepflanzt. Vor zwei Jahren war das an diesem Tag nach der Konfirmation, denn die Jugendlichen bekommen nur noch dann schulfrei, wenn am Montag nach der Feier auch inhaltlich gearbeitet wird. Im letzten Jahr wurde aus verschiedenen Gründen dieser Baum erst im Herbst gepflanzt. Die Eltern hatten sich eine Felsenbirne ausgesucht. Mich hat der Name des Baumes sehr zum Nachdenken inspiriert. Die Felsen-Birne. Darin steckt das Bild des Felsen. Bei meiner Kurzansprache bin ich darauf eingegangen ohne zu wissen, was ein halbes Jahr später mich und wohl auch viele Menschen bewegen würde. Wer oder was ist mein Fels in solchen Krisenzeiten? Worauf kann ich mich fest stellen? Wer hält mich in Zeiten, die mich daran erinnern, dass das Leben endlich ist? Ich denke an Gespräche mit Menschen zurück, die diesen Fels in ihrem Glauben an Gott gefunden haben in guten und in schwierigen Zeiten. Es sind Menschen, die für mich zu Vorbilder geworden sind. Ich denke zurück an Gespräche mit Menschen, die sich an Gott und Jesus festgehalten haben und ihren festen Stand, ihren Felsen in der Beziehung mit Gott gelebt haben. „Neige deine Ohren zu mir, hilf mit eilends! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir hilfst! Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deiner Namens willen wollest du mich leiten und führen“ (Psalm 31, 3 – 4). Der Psalmbeter weiß es auch, worauf er fest stehen kann. Und das ist ein Hinweis in dieser Krisenzeit des Coronavirus und es gilt nicht nur für Konfirmanden. Zu wissen und zu erfahren, dass auf diesem Fels Verlass ist. „Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke! Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!“ (Psalm 18, 2 – 3).

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