Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Gib mir die richtigen Worte
Meine Updates in den letzten Tagen haben mich selbst ziemlich aufgewühlt. Ich habe einige Rückmeldungen bekommen. Manche/r Leser/-in war dabei als Simon vor sieben Jahren gestorben ist. Ich hatte eine Gebetsgruppe, die von mir besonders in seinen letzten Tagen informiert worden ist. Da sind vermutlich nicht nur bei mir Erinnerungen hochgekommen. Das Gute daran war auch, dass ich diese meine Erinnerungen jetzt einmal niedergeschrieben habe und sie formuliert worden sind. Habe ich den richtigen Ton getroffen? Oder hat es eher so gewirkt, als müsste ich mich nach außen herausstellen? War manches voyeuristisch? Ich weiß es nicht. Manche Worte wirken auf Leser ja auch ganz unterschiedlich. Mit diesem Update 335 habe ich immerhin an 14 Tagen den/die Leser/-in miterleben lassen, wie das für mich und meiner Familie vor sieben Jahren war. Ab morgen werden auch wieder andere Themen im Mittelpunkt stehen bei meinen „Täglichen Gedanken“. Aber bei der einen oder anderen Gelegenheit komme ich doch noch einmal auf Simon zu sprechen. Schließlich fällt in diese kommende Zeit der Jahrestag seiner Beerdigung und auch sein Geburtstag. Deshalb soll für mich jetzt ein Lied von Manfred Siebald dieses Update beenden. Dieses Lied steht nicht nur über meine Worte bei den „Täglichen Gedanken“ in dieser Coronakrise. Es gilt für alle Worte, die Menschen sprechen.
Gib mir die richtigen Worte, gib mir den richtigen Ton.
Worte, die deutlich für jeden von dir reden – gib mir genug davon.
Worte, die klären, Worte, die stören, so man vorbeilebt an dir;
Wunden zu finden und sie zu verbinden – gib mir die Worte dafür.
Gib mir die guten Gedanken, nimm mir das Netzt vom Verstand,
und lass mein Denken und fühlen vor dir spielen so wie ein Kind im Sand.
Staunend und sehen, prüfend, verstehend nehm ich die Welt an von dir,
sie zu durchdringen, dir wiederzubringen – gib mir Gedanken dafür.
Gib mir den längeren Atem, mein Atem reicht nicht sehr wiet.
Ich will noch einmal verstohlen Atem holen in deiner Ewigkeit.
Wenn ich die Meile mit einem teile, der er alleine nicht schafft,
lass auf der zweiten mich ihn noch begleiten gib mir den Atem, die Kraft.