Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 360 vom 10.03.2021

Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit, heute von Lektor Erich Söhnlein

Habt Mut!

Seit fast genau einem Jahr bin ich nun im Home-Office. Vielen geht es genauso wie mir. Viele würden sich aber auch wünschen, im Homeoffice sein zu können. Ich kann dazu nur sagen: Es hat nicht nur schöne Seiten, es kann depressiv machen, es fördert häusliche Konflikte, vor allem aber sind die Ergebnisse der Arbeit nicht so, wie sie sonst gewesen wären. Es fehlt der direkte Kontakt mit Menschen, es fehlt das eigene Sehen, Hören und Anfassen, das eigene Begreifen.

In der Zeit, als es noch kein Corona gab, war ich beruflich sehr viel unterwegs, um eben Dinge selbst zu begreifen. Manchmal dauerten solche Geschäftsreisen mehrere Wochen, manchmal auch nur einige Tage.

Ganz spannend war immer die Frage: Wird die ganze Reise klappen? Werden alle Flieger pünktlich sein? Hoffentlich passen alle Visa und so weiter. Da kann man noch so routiniert sein im Reisen, eine gewisse Spannung bleibt immer. Rückblickend muss ich sagen, es ist immer alles gut gegangen, aber es gibt zehntausend Möglichkeiten für allerhand Überraschungen.

Und weil ich von Haus aus kein extrem mutiger Mensch bin, brauch ich immer einen, der mir den Mut zuspricht, der bei mir ist, egal, was kommt. Reisen war für mich deshalb immer eine Zeit des intensiven Gebetes. Zehn Kilometer über dem Boden, das monotone Summen der Triebwerke in den Ohren, den Blick hinaus gerichtet auf endlose Wolken und auf eine Welt, die wie eine Karte aus dem Weltatlas aussieht –  eine herrliche Zeit zum Nachdenken, Meditieren, Schreiben und eben auch zum Beten.

Wie schön hat Gott die Welt gemacht! Wie wunderbar hat er alles zusammengefügt, dass es möglich ist, dass 400 Tonnen Eisen und Menschen mit einer Tankfüllung um die halbe Welt kommen.

Es ist unglaublich! Der Mensch kann fliegen wie ein Vogel! Das Wunder liegt nicht im menschlichen Geist, der den Flieger erfunden hat, sondern bei Gott, der dies erst ermöglicht hat. In den Tagen der Schöpfung hat Gott den „fliegenden“ Menschen ermöglicht.

Fliegen macht demütig. Die Fragen, die Gott dem Hiob stellt aus dem Wettersturm heraus, wo er denn war als Er die Erde und ihre Wunder schuf (Hiob 38), machen plötzlich so viel Sinn. Ich werde klein und dankbar, dass es nicht der Mensch war, der die Welt geschaffen hat, sondern Gott in seiner unendlichen Weisheit und Gnade.

Und jetzt (immer noch!) ist Corona! Gott sei Dank, es gibt einen Impfstoff, ja sogar mehrere! Wieder einmal hat Gott dem Menschen Möglichkeiten gegeben, sich selbst zu verteidigen. Genauso, wie das Fliegen, so ist auch die heutige Immunforschung, sowas überhaupt hin zu kriegen, ein Geschenk Gottes an seine Menschen.

Es gab mal den Werbespruch eines großen japanischen Autoherstellers, im Fernsehen von ein paar Affen gegrölt: Nichts ist unmöööglich …. T….! Gut gemacht, aber nicht original. Das Original steht im 1. Mose 11,6.

Die Menschen damals bauten an einem großen Turm, bis in den Himmel. Alle zusammen, unter einer gemeinsamen Sprache. Und in diese Situation hinein sagt Gott den Satz: „ ..und dies ist der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen“.

Gott ergreift zwar eine Sofortmaßnahme gegen den Turmbau, er attestiert aber zugleich den Menschen unglaubliche Fähigkeiten. Gott kennt uns. Er hat uns gemacht. Er hat uns unser Leben und unseren freien Geist gegeben.

Nach einem Jahr zuhause im muffigen Zimmer sage ich danke. Noch weit vor den ganzen Firmen, die die rettenden Impfstoffe entwickelt haben, sage ich „Danke Herr, dass du uns mit diesen Möglichkeiten ausgestattet hast!“

Voller Ungeduld warte ich nun, dass unser Leben langsam wieder in gewohnte Gänge kommt, Geschäfte wieder öffnen und wir uns wieder umarmen können, und ich auch wieder im Bauch eines Jumbojets sitzen werde und in ferne Länder fliegen kann.

Gott hat diese Welt in der Hand. Er hat uns in der Hand, und er liebt uns.

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