Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Morgen wird das Update 90 seit dem 16.03.2020 geschrieben. Eine wirklich lange Zeit. Ein wirkliches Ende ist dennoch noch nicht in Sicht. Wie reagiere ich darauf? Es ist ganz unterschiedlich. Und ich bin immer mal hin- und hergerissen. Es wechseln sich Hoffnung und Bangen in mir ab. Manchmal sehe ich Licht am Tunnel und dann höre ich wieder von der Kanzlerin, dass die Pandemie erst am Anfang steht.
Ich denke bei der Zahl 90 vor allem an Sarah, der Frau von Abraham. Ich habe sie schon einmal im Update 25 erwähnt. Der Name ihres Sohnes Isaak bedeutet: „Sie lachte“. Grund war, dass sie in ihrem hohen Alter noch ein Kind bekommen sollte. Sie war zu der Zeit tatsächlich schon 90 Jahre alt und Abraham war 99. Was viele nicht wissen ist, dass auch Abraham über diese Verheißung gelacht hat. „Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Soll mir mit hundert Jahren ein Kind geboren werden, und soll Sara, neunzig Jahre alt, gebären?“ (1. Mose 17, 17). Beide hatten die Hoffnung auf einen Sohn schon längst aufgegeben und konnten offenbar nur noch mit Humor (und Spott) reagieren. Sarah hatte ja die Magd Hagar dem Abraham gegeben, damit diese ein Kind von ihm bekommen sollte. Das war Ismael.
Aber das Verhältnis von Sarah zu diesem Kind war sehr schwierig. Wer kann es verdenken? An dieser Geschichte lerne ich, gegen den Augenschein zu vertrauen, dass Gott gegen alle Vernunft handeln und wirken kann. Gegen den äußeren Augenschein steht er zu seiner Verheißung. Deshalb sollten wir nicht nachlassen, im Gebet und in der Hoffnung zu vertrauen, dass er zu seinen Verheißungen steht. Daran kann und will ich mich jetzt auch in dieser Coronakrise festhalten. Sarah haben meine Frau und ich auch unser zweites Kind genannt. Die Bedeutung des Namens lautet: „Fürstin“. Und das soll sie für uns und unserer Familie immer sein.