Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 123 vom 16.07.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Vitamin C

Dieser Artikel sollte schon am 22.05.2020 erscheinen. Das hat einen einfachen Grund. An diesem Freitag sollte nach dem Lockdown der erste Vitamin C-Teeniegottesdienst sein. Seit ein paar Jahren laden wir Teenies und Jugendliche zu diesem besonderen Gottesdienst ein. In „normalen“ Zeiten findet er im Jugendhaus statt. Es kommen zwischen 20 und 30 Jugendliche. Sie treffen sich dazu etwa einmal im Monat an einem Freitag. Die Jugendlichen sitzen auf Sofas, singen neue geistliche Lieder, die oft in englischer Sprache gesungen werden und der geistliche Input erfolgt durch verschiedene erwachsene Personen. Ich gehe sehr gerne dort hin, auch wenn ich nicht mehr „jugendlich“ bin.

Aber dieser Gottesdienst erinnert mich an meine Jugendzeit in den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Wir gingen sonntags in den Gemeindegottesdienst. Aber daneben hatten wir unsere „Nischen“. Im Schülerbibelkreis, im CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen, in der ELJ (Evangelischen Landjugend) haben wir Lieder gesungen, die den Erwachsenen völlig unbekannt war. Heute lächle ich ein wenig darüber. „Hört, wenn Jesus glücklich preist“ oder „Komm, sag es allen weiter“ usw. Heute können Jugendliche kaum verstehen, dass diese „alten“ Lieder einmal Stein des Anstoßes für Erwachsene waren. Ab und zu sind wir zu Konzerten von christlichen Jugendbands gegangen und haben hin und wieder selbst einen „Jugendgottesdienst“ konzipiert. Wie werden die Jugendlichen von heute in 40 Jahren auf diesen Vitamin C-Teeniegottesdienst und auf die heutigen Lieder zurückblicken?

Ich gehe gerne dort hin, weil ich diese Lieder selbst mag und weil ich finde, dass jede Generation sich ihre Lieder aussuchen soll. Natürlich gibt es da auch Schlager, die immer wieder gesungen werden wie z.B. „One way, Jesus“ o.ä. Den Titel „Vitamin C“ finde ich richtig klasse. Er soll darauf hinweisen, dass Jesus für Christus steht und dass er wie Vitamin C im geistlichen Leben wirkt. Er gibt Kraft im Alltag und für mein ganzes Leben. So steht dieser Name für „Vitamin Christus“. Und ich hoffe, dass die Jugendlichen das in ihrem Leben so sehen können.

Ich habe mich jetzt riesig gefreut, dass der erste Vitamin C-Gottesdienst endlich stattfinden konnte. Er war im Freien und es kamen immerhin 20 Leute.

Am Anfang des Lockdowns hat mir eine Frau aus der Gemeinde vor die Tür einen kleinen Korb gestellt. Darin waren u.a. ein paar Zitronen als Vitamin C-Beigabe zu finden. Ich habe mich sehr darüber gefreut und zu ihr danach gesagt: „Darüber schreibe ich mal etwas. Es ist für mich ein Zeichen vom Miteinander mitten in dieser Krise“. Heute löse ich mein Versprechen ein und ich sage auch auf diesem Weg „Danke“.

Und es ist ein Hinweis darauf, dass Jesus für jeden Menschen Vitamin C sein kann. „In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“ (Kolosserbrief 2, 3).

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