Es ist das größte Werk im Neuen Testament. Das Doppelwerk von Lukas: Evangelium und Apostelgeschichte. In insgesamt 45 Kapitel beschreibt der Evangelist den Weg von Jesus bis zu seiner Himmelfahrt und wie danach die Kirche sich gebildet hat über die engen Grenzen von Juda hinaus. Bei dem Seminar „Neugierig auf mehr. Geheimnis Bibel“ soll in der nächsten Zeit die Apostelgeschichte näher und intensiver betrachtet werden. Dank Zoom ist das auch mitten in der Coronapandemie möglich.
„Ihr werdet meine Zeugen sein in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde“ (Apg 1, 8b) so hat es Jesus seinen Jüngern auf dem Ölberg gesagt. Diese Beschreibung gibt auch den Aufbau der Apostelgeschichte an.
Dieses Doppelwerk ist von Anfang an bis zum Ende eine klar strukturierte Beschreibung der Verheißungsgeschichte Gottes mit seiner Gemeinde. „…wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Wortes Gottes gewesen sind, habe auch ich es für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben, auf dass du den sicheren Grund der Lehre erfährst, in der du unterrichtet bist“ (Lukas 1, 2 – 4). Das schreibt Lukas an Theophilus, der vermutlich ein Gönner von ihm war und die nötigen finanziellen Mittel gab, damit das Evangelium verbreitet wird.
Nur in diesem Doppelwerk wird von der Himmelfahrt Jesu in der Bibel geschrieben. Damit nimmt Lukas wahrscheinlich die Lebenswelt von Theophilus ernst und versucht ihm klar zu machen, dass und wie Jesus von der sichtbaren in die unsichtbare Welt gegangen ist. Jesus verheißt den Aposteln die „Kraft des Heiligen Geistes, der auf euch kommen wird“ (Apg 1, 8a).
Interessant ist, dass der Evangelist Johannes beschreibt, wie Jesus seine Jünger nach seiner Auferstehung anblies und ihnen damit den Hl. Geist verleiht: „Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist“ (Jo 20, 22). Aber die Kraft, die Dynamis des Hl. Geistes – das sollten die Jünger dann erst an Pfingsten erleben. Vorher aber kamen sie im Obergemach eines Hauses in Jerusalem in einer Art „Schicksalsgemeinschaft“ zusammen und warteten auf die Erfüllung der Verheißung von Jesus. Dabei wurde Matthias zum Kreis der 12 Aposteln dazu gelost, weil Judas nach seinem Verrat ausgeschieden war.