Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 357 vom 07.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Die Sendung mit der Maus

Ich gebe es zu, dass diese Sendung zu meinen Lieblingssendungen im Fernsehen gehört: „Die Sendung mit der Maus„. Heute vor genau 50 Jahren, am 07.03.1971 ist sie zum ersten Mal gelaufen. Damals hieß sie noch „Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger“.

Diese Sendung sagt viel über mein Leben in den einzelnen Lebensphasen aus. Vor 50 Jahren war ich zu Hause. Am Sonntag früh haben wir gegen 10.30 Uhr zu Mittag gegessen. Der Gottesdienst in meiner Heimatgemeinde war um 9.00 Uhr und so war das Mittagessen so früh angesetzt, damit die Menschen auf dem Hof „etwas vom Sonntag hatten“. Schließlich musste die Stallarbeit auch am Sonntagabend verrichtet werden und begann gegen 17.00 Uhr.

Deshalb habe ich nur ab und zu die Sendung mit der Maus gesehen. Später im Studium und als Familienvater war das komplett weg. Wir hatten auch bis 1995 keinen Fernseher. Danach war das Schauen wieder möglich. Die Gottesdienste in Alerheim (10.00 Uhr) und in Altensittenbach (9.30 Uhr) ermöglichten mir das. Vor allem auch Simon hat diese Sendung gefallen (und mir auch). Manchmal habe ich auch zu einer List gegriffen und zu anderen gesagt: „Ich muss jetzt heim und mich um Simon kümmern. Der schaut so gerne „Die Sendung mit der Maus“! In Wirklichkeit wollte ich sie nicht verpassen. Entfallen ist dieser Termin für mich nur dann, wenn es Kirchenkaffee gab oder ein Sondergottesdienst um 11.00 Uhr anstand.

Heute sieben Jahre nach dem Tod von Simon schaue ich immer noch mal rein. Besonders „Shaun, das Schaf“ und „Käptn Blaubär“ haben es mir angetan. Irgendwie finde ich in diesen Geschichten viele sehr gute Lebenszusammenhänge für mich gepaart mit einer Prise Humor, für die ich auch immer zu haben bin, auch wenn die „Umwelt“ meinen Humor nicht immer mit mir teilen kann. Dennoch gehört gerade dieses Sendung nach meiner Meinung auch für Erwachsene zu den besten Sendungen überhaupt.

Natürlich habe ich aus diesem Anlass in der Bibel nach dem Stichwort „Maus“ geschaut. Und wie zu erwarten, ist dieser Nager dort negativ besetzt. In 3. Mose 11, 29 wird er zu den unreinen Tieren gezählt: „Diese sollen euch auch unrein sein unter den Tieren, die auf der Erde wimmeln: der Maulwurf, die Maus und alle Arten der Eidechse, der Gecko, die Koach-Eidechse, die Letaa-Eidechse, der Molch und das Chamäleon“. Vermutlich wurde die Maus als ein Tier wahrgenommen, die wichtige und oft auch so spärliche Vorräte wie Getreide weggefressen haben. Am Ende beim Propheten Jesaja wird die Maus extra erwähnt als zu meidendes Tier am Ende der Zeiten. „Die sich heiligen und reinigen bei den Gärten für den einen, der in der Mitte ist, und die Schweinefleisch essen, gräuliches Getier und Mäuse, die sollen miteinander weggerafft werden, spricht der HERR“ (Jesaja 66, 17). Die Maus wird also hier extra erwähnt. Der von ihr erbrachte Schaden war wohl immens. Da lob ich mir doch „Die Maus“ am Sonntag früh. Sie lehrt nicht nur Kinder sehr viel und bringt auch mich immer wieder zum Schmunzeln.

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