Auf den Spuren von Nikolaus Graf von Zinzendorf

Zweimal wurde die Reise wegen der Coronapandemie verschoben. Jetzt hat es endlich geklappt. Weil eine Reisebusgesellschaft eine geschlossene Gruppe ist, gab es auch keinen Maskenzwang. Die Teilnehmer hatten sich vor der Abreise noch einmal selbst getestet und so fuhr die Busgesellschaft der Kirchengemeinde Altensittenbach erwartungsvoll in die Lausitz mit den beiden Zielen Herrnhut und Görlitz. Mit dem busfahrenden Pfarrer Martin Kühn hatten alle viel Spaß und jeder wusste, dass er sich auf dessen Fahrkünste verlassen kann. Auf der Hinfahrt wurde eine Zwischenstation in Reichenbach im Vogtland gemacht. Das dortige Bildungs- und Begegnungszentrum für jüdisch-christliche Geschichte fand anlässlich der Landesgartenschau 2009 eine Bleibe. In äußerst gut aufgemachter Form und maßstabsgenauen Nachbildungen des Tempels und von Jerusalem zur Zeit Jesu konnten die Besucher sich eine sehr gute Vorstellung vom Leben von vor 2000 Jahren in Palästina machen.

Nachbildung des Tempels zur Zeit Jesu

Bei der Führung gab es einen Gang durch die Geschichte und dem Leben und Sterben von Jesus. Die Verfolgung der Juden ging Vielen sehr nahe. Nach einem kleinen Imbiss ging es weiter in die Lausitz in Richtung des geistlichen Zentrums Herrnhut. Es ist der Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine und vor allem durch die Losungen und durch die Produktion der Herrnhuter Sterne bekannt. Vor genau 300 Jahren hat Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Glaubensflüchtlinge aus Mähren Aufnahme auf seinem Gut Berthelsdorf gewährt.

Blick vom Gottesacker in Herrnhut nach Berthelsdorf

Zwei Kilometer weiter baute Christian David das erste Haus in Herrnhut. Innerhalb weniger Jahren und bis heute strahlt diese Glaubensgemeinschaft auch auf Menschen anderer Kirchen aus. Im großen „Betsaal“ werden die Predigtversammlungen gehalten und der ganze Ort strahlt eine besondere Atmosphäre aus.

Der Betsaal ohne Altar oder Bilder. Ganz in evang.-reformierter Tradition.

Einen Tag nach Kriegsende, am 9. Mai 1945 brannte der Ort nieder, wurde aber völlig neu wieder aufgebaut. Die Reiseteilnehmer ließen sich einen Besuch auf dem Friedhof (Gottesacker) nicht nehmen. Ein langer Besuch in der östlichsten Stadt Deutschland, Görlitz, durfte nicht fehlen. Neben den besonderen Bauten, der Peter- und Paulskirche war ein Spaziergang über die Neißebrücke nach Polen obligatorisch. Interesse fand auch die Jesusbäckerei und der schärfste Laden der Lausitz, der Senfladen mit mehr als 50 verschiedenen Sorten großen Anklang.

Auf der Heimfahrt gab es noch einen Abstecher nach Plauen, wo gerade das Frühlingsfest gefeiert wurde. Wohlbehalten und mit neuen Erfahrungen kehrte die Gruppe von der Reise in die Lausitz wieder zurück.

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