Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit, heute von Dr. Mathias Kropf
Eigentlich hatte ich nicht geplant dieses Update zu schreiben aber am heutigen Nachmittag (31.05.) brachte der Fernsehsender „rbb“ den Heinz Ehrhardt Film „Der letzte Fußgänger“. Diese Filmkomödie wurde im September 1960 uraufgeführt.
Gleich zu Beginn des Filmes singt Heinz Ehrhardt (1909 – 1979) ein Lied, das mich dann doch inspirierte, etwas zu schreiben. Die Älteren von uns kennen Heinz Ehrhardt noch gut und viele verehren ihn als einen der größten deutschen Komiker; heute würde man vielleicht eher „Stand up Comedians“ sagen. Aber er war auch ein begnadeter Lyriker, Poet und Schauspieler. Das sicher nur wenigen bekannte Lied, um das es hier geht hat den Titel „Nicht so eilig„. Die Musik zum Text stammt aus der Feder vom bekannten Komponisten Franz Grothe, der Text von seinem genauso bekannten Haupttexter Willy Dehmel. Heinz Erhardt singt dieses sehr zum Nachdenken anregende Lied bei einem Blick aus dem Bürofenster zum Stephansplatz seiner Heimatstadt Hamburg:
Wie sie alle rennen und rasen, als ob es ihr Leben gilt.
Durch den Wald der Häuser und Straßen wie von Hunden gehetztes Wild.
Noch schneller, noch schneller, noch schneller
dem eigenen Schall hinterher – sie könnten’s nicht ertragen,
wenn der andre noch schneller wär´.
Nicht so eilig, nur nicht so eilig!
Wenn du dir Zeit lässt, hast du vom Leben mehr.
Langsam, langsam, nur immer schön langsam!
Bei zuviel Vollgas, da ist der Tank bald leer.
Nicht so hastig, nein – nur nicht so hastig!
Denn dass man Zeit spart, das ist ein Selbstbetrug!
Sachte, sachte, nur immer schön sachte,
das bisschen Leben, das vergeht noch schnell genug.
Wer sich das Video mit diesem Lied anschauen möchte findet hier den passenden Link in „youtube“: https://www.youtube.com/watch?v=tD1KNRU4icM
Gerade in Coronazeiten sollte man sich öfter an das Sprichwort erinnern: Im Leben gewinnen nicht die Schnellen, sondern die Ausdauernden!
Achten wir darauf, dass wir uns nicht alles an angebotenen Nachrichten und anderen ablenkenden und beängstigenden Dingen in dieser Zeit reinziehen. Wir dürfen unseren Himmlischen Vater in Jesu Namen bitten, dass wir gerade jetzt lernen, die richtigen Prioritäten zu setzen und in allem wach und lebendig zu bleiben. Im Psalm 119, Vers 37 heißt es dazu: „Und wende meine Augen davon ab, das Eitle zu betrachten; belebe mich auf Deinen Wegen“. Eine schöne israelische Weisheit gibt dies aus einer ganz anderen Sicht wunderbar wieder: „Gott hat die Zeit erfunden und der Mensch die Hast.“ Und mit einem Blick auf Martin Luther hat dieser vor etwa 500 Jahren uns schon einige wertvolle Tipps für stressige Zeiten gegeben. Ein bekannter Satz von ihm lautet: „Heute habe ich viel zu tun, deswegen muss ich viel beten!“
Es mag für viele paradox bzw. unergründlich sein, wie so etwas funktionieren kann. Probieren wir es einfach mal aus, und legen am Morgen unsere Nöte und Probleme in Gottes Hand, dann werden wir schnell merken, dass solche Tage uns mehr inspirieren und größeren inneren Frieden schaffen. Der deutsche evangelische Pfarrer, Evangelist und Schriftsteller Ernst Modersohn (1870 – 1948) kleidete dies einmal in wunderbare Worte, die uns so sehr ermutigen möchten: „Gott kennt dein Gestern, gib Ihm dein Heute, Er sorgt für dein Morgen!“ Dieses Zitat hatte ich immer auf der Broschüre und der Visitenkarte meiner früheren Allgemeinartzpraxis in Reichenschwand stehen. Und so möchte ich abschließen mit einem Wort des prominenten Baptistenpastor Oswald Chambers (1874 – 1917), der uns hier einen wertvollen Tipp zum „Entstressen“ gerade für unsere orientierungslose und hektische Zeit gibt: „Keiner hat Zeit zum Beten! Wir müssen sie uns von anderen Dingen nehmen, um zu verstehen, wie nötig das Gebet ist!“