Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 173 vom 04.09.2020

Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit von Pfr. Gerhard Metzger

Einer für alle – Alle für einen

Meine Fernsehzeit als Kind war sehr überschaubar. Es gab nur drei Programme. Im Sommer gab es für Fernsehschauen kaum Zeit. Die Arbeit auf dem Hof dauerte oft bis in die Nacht hinein. Und wenn wir Kinder in unserem Dorf Zeit hatten, dann spielten wir Fußball oder gingen zum Baden in den nahegelegenen Feuerlöschteich. Wenn sich die Familie vor allem im Herbst und Winter vor dem Fernseher versammelte, dann musste geregelt werden, welche Sendung geschaut werden soll. In Zeiten von Mediatheken, Smartphones und Netflix ist das kaum mehr nachvollziehbar.

Bei uns waren vor allem Quizsendungen angesagt wie z.B. „Alles oder nichts“ oder auch Familiensendungen wie z.B. „Einer wird gewinnen“ mit H.J. Kulenkampf, „Der goldene Schuss“ mit Lou van Burg und auch „Vergißmeinicht“ mit Peter Frankenfeld. Diese Sendung hatte noch den großen Vorteil, dass sie pädagogisch ausgerichtet war. Es wurden nämlich die Postleitzahlen eingeführt und die Bevölkerung sollte daran erinnert werden, bei Briefen die Postleitzahl nicht zu vergessen. Diese Umstellung auf die Postleitzahlen fiel vielen Menschen in Deutschland sehr schwer. Gewohntes und Traditionelles wird eben nur ungern verändert.

Neben den klassischen Filmserien wie „Flipper“, „Fury“, „Lassie“ usw. gab es nur wenige Filme, die wir Kinder anschauen durften. In Erinnerung bleiben mir Abenteuerfilme, die mit Geschichte viel zu tun hatten. Darunter fallen z.B. „Ivanhoe“ oder auch „Robin Hood“. Auch wenn bei beiden der Wahrheitsgehalt durchaus hinterfragbar war, so haben sich bei mir dadurch Bilder vom den „Kreuzzügen“ eingeprägt.

Ein Film hat mich aber besonders bis heute beeindruckt: „Die drei Musketiere“. Dieser Roman von Alexandre Dumas über D`Artagnan und seinen drei Freunden Athos, Porthos und Aramis zeigt in beeindruckender Art und Weise, was das Miteinander im Kampf gegen den Feind bewirken kann. Mit ihrer Freundschaft schaffen sie es, den französischen König Ludwig XIII. vor dem Umsturz durch Kardinal Richelieu zu retten. Am Schluss gewinnt D´Artagnan die Frau seiner Liebe und wird in den Kreis der Musketiere aufgenommen. Es kommt zum wichtigen Happy End. Die Handlung selbst ist durchaus spektakulär und aufregend. Die Einzelheiten kann sich kaum jemand merken.

Nicht zu vergessen ist aber der Leitsatz der Musketiere: „Einer für alle – Alle für einen“. Wie oft habe ich ihn seither schon gehört und selbst angewandt. Beim Sport, in der Politik, beim Umsetzen einer neuen Idee – dieses Motto taugt für viele Gelegenheiten. Auch in der jetzigen Coronapandemie habe ich ihn schon gehört. Für ein erfolgreiches Bestehen in dieser Krise ist er auch notwendig. Nur im Miteinander kann diese Krise weltweit gelöst werden. Ich bin gespannt, ob das in unserem Land und weltweit gelingen wird. Ich denke da auch an die Menschen in den ärmsten Ländern dieser Welt. Werden sie die nötigen Hilfe erfahren? Jede Sache hat eben seine zwei Seiten. Und das ist auch bei diesem Film „Die drei Musketiere“ so. Aber davon morgen mehr. Denn es hat schon seinen bestimmten Grund, warum ich dieses Update mit diesem Titel gewählt habe.

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