Wenn Corona will, steht (wieder überall) fast alles still, Update 324 vom 02.02.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Simon – der Kämpfer

Heute ist der 02.02.2021. Heute vor genau sieben Jahren, am 02.02.2014 lautet der Lehrtext der Herrnhuter Losungen: „Darum werde wir nicht müde, sondern wenn auch unser äußere Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert“ (2. Korinther 4, 16).

Dieser Tag ist für mich unter normalen Umständen ein besonderer Tag. Schon als Kind hat mich mein Vater jedes Jahr darauf aufmerksam gemacht: „Heute haben wir Lichtmess. An diesem Tag sind die Knechte und Mägde zum nächsten Bauern gewandert oder sie sind da geblieben“. Diese Zeit, dass auf einem Bauernhof viele Menschen mitgearbeitet haben, ist längst vorbei. Auch wir hatten niemanden mehr. In jüngster Zeit arbeiten Menschen aus dem ehemaligen Ostblock wieder in den Höfen mit. Sie kommen vor allem aus Rumänien, der Slowakei und auch aus der Ukraine. Durch die Coronakrise mit den ganzen Einreise- und Ausreisebestimmungen fällt das wieder schwerer. Aber bis heute erinnern sich die Landwirte an diesen besonderen Tag, dem viele Sprichwörter und Bauernregeln nachgesagt werden. Der Bekannteste davon lautet: „An Silvester einen Schritt, an Hl. Drei Könige einen Sprung, an Lichtmess eine ganze Stund“. Beschrieben wird darin, dass es an diesem Tag genau eine Stunde heller bleibt im Vergleich zum hl. Abend. Das ist auch das, worauf ich mich jedes Jahr sehr freue.

Im vergangen Jahr hatten wir ein Zahlenpalindrom mit 02.02.2020. Das war zum letzten Mal am 11.11.1111. Vor einem Jahr war dieser Tag wie 2014 ein Sonntag. Wir hatten in der Thomaskirche ein besonderes Fest. Zwei Lektorinnen wurden eingeführt und wir haben richtig gefeiert. Wir ahnten nicht, dass diese Vorfreude auf die beiden „Predigerinnen“ bald zu Ende sein würde.

Vor sieben Jahren feierten wir eine Taufe im sonntäglichen Hauptgottesdienst und einen Teeniegottesdienst um 11.00 Uhr. Danach bin ich nach Bamberg gefahren um Simon und meine Frau in der dortigen Klinik zu besuchen. Irgendwie war es für mich wie Routine. Natürlich war der Zustand von Simon besorgniserregend. Aber ich hatte das schon öfters erlebt. Dass er eine Lungenentzündung hatte, war nicht selten. In mir war Unsicherheit, aber auch Hoffnung, dass er es wieder schaffen würde. Und wie oft hatten Krankenschwestern und Pfleger schon gesagt: „Simon ist ein Kämpfertyp“.

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