Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit
Osternacht unter Coronabedingungen? Ein spannendes Unternehmen!
Heute ist der Karsamstag. Als wäre es gestern gewesen, erinnere ich mich an mein Update vom letzten Jahr (Update 27). Die Nummern bei den Updates bewegten sich noch im zweistelligen Bereich und ich hatte die Hoffnung, dass die Menschen im Sommer wieder relativ „normal“ leben könnten. Vor einem Jahr stand ich in der leeren Kirche und war ein wenig trübsinnig. Es gab keine Vorbereitungen für die Osterfeiertage mit Hinlegen der Osterkerzen für die Besucher der Osternacht. Mein Blick war auf das Parament für die Passionszeit gerichtet und so fühlte ich mich auch.
Jetzt ein Jahr später können wir immerhin nach längeren Diskussionen Gottesdienste feiern unter „strengen Hygienevorschriften“. Wir dürfen nicht singen und jeder muss eine FFP-2-Maske tragen. Heute Nachmittag treffen sich die Mitarbeiter/-innen für den Osternachtgottesdienst. Bei der Vorbereitung haben wir es tatsächlich hinbekommen, diese Feier unter den aktuellen Vorgaben zu gestalten. Wie wird die Atmosphäre sein, wenn beim Einzug der Osterkerze nicht gesungen werden darf? Auch der Lobpreisteil fällt weg. Immerhin können wir aber freudige traditionelle und neue Osterlieder spielen!
Und ehrlich: Ostern findet auch unter diesen Umständen statt. Denn Jesus lässt sich nicht aufhalten durch menschliche Anordnungen. Die Jugendlichen haben von Karsamstag auf Ostersonntag die sog. „Osterwache“ gefeiert. Ab 21.00 Uhr haben sie die ganze Nacht auf den Ostermorgen „gewartet“ mit verschiedenen Aktionen, Gebeten, Osterfeuer, Lieder etc. Das ist dieses Jahr auch nicht möglich. Aber immerhin wird ein Vitamin C-Gottesdienst für junge Leute um 18.00 Uhr gefeiert.
Hanna Hümmer von der Christusbruderschaft Selbitz schreibt zu diesem Karsamstag: „In der göttlichen Liebe ist kein Tod. Das Opfer der Liebe ist stärker als der Tod. Du bist da, wo wir sind, du Gott des Lebens. Auch in der Hölle bist du da. Du trägst uns durch die Fluten, die das Leben bedrohen. Du trägst uns durch Tiefen der Anfechtung und Angst. In dir sind wir geborgen. Wir danken dir“.