Wenn Corona will, steht (noch) manches still, Update 163 vom 25.08.2020

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Noch einmal davon gekommen

Das waren wirklich seltsame Dinge, die er schon als kleiner Junge erlebt hat. Zuerst wird er von der Herde heimgerufen. Ein alter Mann steht vor ihm und schüttet Öl über seinen Kopf. Dann murmelt dieser noch ein paar Worte von König und ähnliches. Was soll er sich dabei denken? Später kommt er an den Königshof um dem König etwas vorzuspielen. Dieser fällt immer wieder in eine Depression. Oft genug geht das von einem Augenblick zum anderen. Er scheint guter Laune zu sein. Und nur wenige Minuten später verfällt er in Starre, wird mürrisch und ärgerlich. Er ist nicht mehr Herr über sein Handeln. Die Bediensteten bekommen Angst und können das alles nicht einordnen.

Musik hilft weiter – heißt es. Das ist ja auch heute noch eine gute Möglichkeit der Therapie für depressiv Kranke: kreativ sich zu betätigen. Manche malen und andere versuchen mit Musik solch ein Tief zu überwinden und an die Ursache ihrer Depression zu gelangen. „Seht euch um nach einem Mann, der des Saitenspiels kundig ist, und bringt ihn zu mir“. So lautet der Befehl. Immerhin: Der König erkennt seine Krankheit und sucht Hilfe. Das ist ein erster Schritt aus seiner Krankheit heraus. Dieser Hirtenjunge wird geholt und spielt immer wieder auf seiner Harfe, damit der König seine Depressionen überwinden kann.

Dann wird die Geschichte im 1. Samuelbuch, Kapitel 17 erzählt, wie dieser Hirtenjunge David den Philister Goliath besiegt hat. Die Menschen bejubeln ihn darauf hin und singen: „Saul hat 1000 Mann geschlagen, David aber zehn mal Tausend“. Das war für Saul zu viel. Der Neid kommt hoch und auch die Angst des Machtverlustes bzw. dass die Menschen sich David mehr zuwenden als ihm.

Eines Tages spielt David wieder einmal bei Saul. Der König nimmt den Speer und wirft ihn um David zu töten. Dieser weicht aus und weiß, dass seine Zeit bei Saul zu Ende geht. Mit Hilfe seines Freundes Jonathan, der zugleich der Sohn von Saul ist, gelingt ihm die Flucht. So kommt David gut aus seiner Lebenskrise heraus. Er vertraut auf Gott und verlässt sich auf Hilfe durch Freunde.

Eine gute Art und Weise, Krisen zu bewältigen. Das haben hoffentlich auch viele der Leser/-innen in den letzten Wochen und Monaten erfahren. Aber es gilt, diese Gewissheit in Gott und in Menschen immer wieder neu zu leben. Immerhin hatte David die Verheißung Gottes im Ohr: „Der Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an“ (1. Sam 16, 31). Und diese Verheißung gilt nicht nur heute, am Gedenktag des David im Heiligenkalender.

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