Christbaumaktion 2015

Zum ersten Mal hat die Thomaskirche gemeinsam mit dem Kirchweihverein „Sittenbächer Kirwä e.V.“ die Christbaumaktion durchgeführt. Dabei wurden 120 Bäume in Altensittenbach eingesammelt (2014: 135). Wieder können wir 300,– Euro für die Arbeit im Partnerdekanat Wantoat weitergeben. Die Präparanden und Konfirmanden mit Mitarbeiter waren in der Früh des 10.01.2015 unterwegs und klingelten fast an jeder Haustür.

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Gegen Mittag fuhren dann die Mitglieder vom Kirchweihverein an die Sammelstellen und brachten die Christbäume zum Häckseln nach Ellenbach. Ein großes Dankeschön für die sehr gelungene Zusammenarbeit

Über die Liebe, (Hoheslied, Pfarrer Gerhard Metzger)

Predigt zu Silvester
Hoheslied 2, 8-13
Prediger: Gerhard Metzger, Pfarrer
Oberkrumbach/Altensittenbach, 31.12.2014

Liebe Gemeinde,

ich habe die Geschichte einer frommen Familie aus der Gemeinschaftsbewegung in Baden- Württemberg gelesen. Das war vor 40 Jahren. Jeden Morgen wurden um die 20 Kapitel Bibel laut gelesen. Der Großvater Hugo las vor. Eines Tages kommt er auch zum Buch des Hohen Liedes und liest folgende Verse aus dem 3. Kapitel: „Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter den Lilien weiden“. Da ruft die Großmutter völlig entrüstet hinein: „Hugo. Doch nicht vor dem Jungen! Ruhig und gelassen antwortet der Großvater: „Gertrud – das ist Gottes Wort“.

Es ist fast unbekannt. Dieses Buch der Bibel mitten in der Hl. Schrift. Ich habe darüber noch nie gepredigt. Es ist zunächst einmal eine Sammlung von Liebesliedern. Es ist Liebesdichtung. Es zeigt, dass die Liebe eine Atmosphäre braucht, die sie wachsen und gedeihen lässt. Es zeigt, dass Menschen von der Kraft diese Liebe leben. Es geht um Sehnsucht nach Intimität. Es geht um Leidenschaft. Es geht um die erste unvergessliche, verzehrende Liebe. Es geht um die geborgene Liebe, wenn man länger verheiratet ist. Das Hohe Lied ist ein Hoch auf die Liebe in all ihren Varianten. Eine Liebe, die Geist, Seele und Körper umfasst. Es geht darum, dem anderen ganz nahe zu kommen und erfüllt zu werden. Darin liegt ganz viel Sprengkraft. Der andere wird erkundigt mit seinem Körper, mit seinen Gedanken, mit seinen Geheimnissen und auch mit seinen Schwächen. Aber nur so wird er entdeckt als etwas ganz Besonderes.

Es geht also um Liebe und nicht um korrumpierte Körper, nicht um Frauen- und Männerkörper, die zu Werbezwecken ausgestellt werden. Vielleicht noch nach dem Tod wie in der Ausstellung „Körperwelten“ in Nürnberg. Ein Toter in Plastilin verpackt und gezeigt: Wie korrupt kann eine Gesellschaft sein, die das auch noch gut findet?

Ich habe gelesen, dass sich niemand erklären kann, woher es kommt, dass sich Menschen, die sich in Bewunderung und Hingabe als junge Menschen gefunden haben, immer noch respektieren und lieben, wenn sie älter geworden sind. Nacht für Nacht verbringen sie nebeneinander und nur noch die Bettritze ist zwischen ihnen. Wie oft habe ich aber auch schon das Gegenteil erlebt: Ein Ehepaar hat Kinder. Sie ziehen diese auf. Dann sind die Kinder weg und das Paar ist plötzlich mit 55 Jahren allein. Es kommt zur Trennung. Sie merken, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Sie haben vor lauter Kinder verlernt, ihre Ehe zu gestalten und zu intensivieren. Dann höre ich: „Jetzt wo die Kinder weg sind, hätten wir es doch schön. Und jetzt trennen wir uns“! Ich gebe jedem neu verheirateten Ehepaar den Rat: „Der Ehepartner steht an erster Stelle, dann kommen die Kinder“.

Aber natürlich kommt das immer wieder vor: Dass Paare sich trennen. Und da ist es wichtig, nicht mit dem moralischen Zeigefinger zu kommen. Im Gegenteil: Jeder kann wieder eine neue Chance bekommen. Und ich kenne viele Paare, die bei der zweiten Trauung sehr glücklich geworden sind. Sie können dafür wirklich sehr dankbar sein.

Ich habe folgende mir sehr nahegegangene Gedanken gelesen: „Der Ernstfall der Liebe ist nicht ihr Scheitern. Der Ernstfall der Liebe ist ihr Gelingen. Denn eine Liebe, die bis zum Ende des Lebens währt, muss sich mit dem Tod messen. Denn sie muss den Tod des Geliebten bestehen. Die Geduld am Ende des gemeinsamen Lebens erträgt das Verwelken des Geliebten, erträgt Falten und Wülste, das Vergesslichwerden, das gemeinsame Langsamwerden. Sie erträgt die Gebrechlichkeit und den Rollator. Schließlich erträgt sie das Schlimmste, nämlich dass der andere stirbt und Untröstlichkeit zurücklässt“.

Meine Mutter wird im Februar 80, mein Vater wird 82. Wenn wir zusammen kommen, dann höre ich immer wieder den Satz: „Hoffentlich können wir noch lange zusammenbleiben, dann ist der andere nach dem Tod des einen nicht zu lange allein“.

Vor einem Jahr stand ich hier auf der Kanzel. Vielleicht erinnert sich mancher an meine Worte. Ich habe wörtlich gesagt: „Unser Simon stand mit einem Bein in der Ewigkeit“. Ein Jahr später ist dies eingetreten. Und die Predigt heute ist für mich eine sehr große Herausforderung. Denn wenn ich jetzt auf dieses Jahr zurückblicke, dann ist da ganz viel Trauer in mir. Und ich weiß nicht so recht, was ich denken soll. Da hilft mir, dass dieses Bibelbuch, das Hohelied, natürlich auf Gott übertragen werden kann und muss. Dort wo der Geliebte steht, sehe ich Gott. Da merke ich: Er ist auf dem Weg zu mir in seiner unendlichen Liebe. Die Stimme meines Freunds, das ist die Stimme Gottes, die in Jesus konkret geworden ist. Er hüpft über die Berge. Da wird deutlich, dass es mehr gibt als dieses Leben auf dieser irdischen Welt. Gott kommt zu mir und will mir neue Freude schenken, die sich in einem Reigen zeigt und mit einem jungen Hirsch und eine Gazelle verglichen wird.

Steh auf, meine Freundin, meine Schöne“. Gott nimmt mich an der Hand und hilft mir hoch. Vor allem auch: die Winterzeit vergeht, der Frühling ist im Anmarsch. Also: Trauer wird überwunden auch dann, wenn sie vielleicht nie ganz verschwinden wird. „Die Blumen sind aufgegangen im Land, der Lenz ist herbeigekommen“. Liebe und damit auch meine Beziehung zu Gott lässt sich eben vor allem in poetischer Sprache beschreiben.

Aber jetzt gilt auch für mich und für meine Frau das, was für alle Liebende gilt: die Liebe muss sich bewähren. Nach dem Tod eines geliebten Menschen kommt es am Ende eines Jahres zum Treueschwur gegenüber Gott. Was ist der Glaube wert? Darauf kommt es an: Den Glauben an Gott nicht verlassen trotz des Abschiedsschmerzes, die Liebesbeziehung zum himmlischen Vater nicht einseitig lossagen und ihm auch noch Vorwürfe machen.

Liebe bewährt sich in schwierigen Zeiten. Liebe wird stark durch harte Zeiten des Lebens. Jetzt heißt es für uns wie für jeden Menschen, der durch solche Lebensphasen geht: Fest halten an dieser Liebe, die stärker ist als der Tod. Das Lied der Liebe Gottes zu uns singen. Zu Gott kommen, der hier ruft: „Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her“.

Für die Juden ist das Buch des Hohenliedes der Lesetext an ihrem höchsten Feiertag, dem Jom Kippur. An diesem Tag wenden sich die frommen Juden an Gott in besonderer Art und Weise und bitten um Vergebung. Mit der Lesung zeigen sie: Gottes Liebe ist stärker als meine Schuld. Rabbi Akiba hat einmal gesagt: „Alle Zeiten sind nicht dem Tag ebenbürtig, an dem Israel das Hohelied verliehen wurde, denn alle Schriften sind heilig, aber das Hohelied ist das heiligste von allen“.
Amen

Weihnachten und seine Lieder

Seit über 20 Jahren lädt die Thomaskirche zum traditionellen Adventsnachmittag in die Gastwirtschaft „Beim Planken“ ein. Auch diesmal sind wieder 140 Gäste gekommen um eine schöne Zeit miteinander zu verbringen.

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Musikalisch wurde der Nachmittag umrahmt von den Klängen des Posaunenchores und von zwei Liedern des Seniorenkreises. Natürlich wurden miteinander 3 adventliche Lieder gesungen.

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Der Jugendreferent, Viktor Ambrusists hatte auf einer Freizeit in den Herbstferien das Muscial „Weihnachten und seine Lieder“ erstellt und eingeübt. Dabei entscheiden die Kinder und Jugendliche mit über Lieder und Texte. Wie immer waren sie voll bei der Sache.

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Nora Geiger und Andreas Neubauer moderierten gekonnt die einzelnen Stücke. Die einzelnen Lieder wurden angesagt und teilweise mit Geschichten untermalt. Sie wurden auch im modernen Sound vorgetragen und die Geschichte von Johannes David Falk wurde ausführlich erzählt. Seine Kinder starben und er dichtete danach das Lied: „O du fröhliche“. Um anderen Kindern zu helfen, gründete er ein Waisenhaus.

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Sehr gut in Szene setzten sich auch die Jugendlichen bei ihrem Song: „Go tell it on the mountains“. Da machte es wirklich viel Freude, die Lieder in Theaterstücke einzuarbeiten.

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Frieden auf Erden

Auch im Teeniegottesdienst „Vitamin C“ machten sich die Jugendlichen sehr viele Gedanken zum naheliegenden Weihnachtsfest. Ein Bild zeigte einen Christbaum voller Munition und Waffen als Symbol dafür, dass auch an diesem Fest Krieg und Terror nicht aufhören.

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Das wurde auch in einer Geschichte aus dem 1. Weltkrieg dokumentiert. An einem Hl. Abend schwiegen damals die Waffen. Die gegnerischen Soldaten sangen über die Schützengräben hinweg gemeinsame Weihnachtslieder. Danach ging das Morden und Töten weiter. Ein Beispiel dafür, wie leicht Menschen von den Mächtigen verführt werden können.

Weihnachten draußen im Wald

Seit genau 20 Jahren wird zur Waldweihnacht in die Fuchsau eingeladen. Herr Wolfgang Rempt organisiert jedes Jahr diese gemeinsame Feier. Der Posaunenchor und die Hansgörglbuam gestalten dieses Treffen musikalisch aus.

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Es kommen immer knapp 100 Besucher zu dieser Andacht im Freien. Gemeinsame Lieder werden gesungen. Pfr. Metzger las eine Geschichte vom Hl. Abend 1914. Die verfeindeten Soldaten einigten sich am HL. Abend auf Frieden und hoben als Zeichen dafür Schilder hoch. Im Niemandsland konnten die gefallenen Soldaten geborgen und danach beerdigt werden. Leider ging der Krieg danach wieder weiter.

Das Geheimnis des Josef

Kurz vor dem Hl. Abend wurde der letzte ALtensittenBacher Abenteuerland – Gottesdienst (ALBA) gefeiert. Neben guter Musik stand die Person des Josef im Vordergrund. Es war vor 2000 Jahren wirklich nicht leicht, mit seiner schwangeren Verlobten einen Stand in der Gesellschaft zu finden.

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Kurzzeitig überlegte Josef auch, Maria zu verlassen. Aber ein Engel offenbarte ihm, dass dieses Kind durch den Hl. Geist gezeugt wurde. Maria war also nicht „fremdgegangen“. So wurde auch Josef ein Werkzeug für Gott auf dieser Welt.

Das Geheimnis des Weihnachtsbergs

Am Ende des Jahres feierte der Seniorenkreis wieder eine sehr stimmungsvolle Adventsfeier. Im Mittelpunkt stand der eindrucksvolle Bild „Das Geheimnis des Weihnachtsbergs“. In ihm wurde gezeigt, wie vor gut 100 Jahren Menschen aus dem Erzgebirge das Geschehen von Weihnachten und vom Leben Jesu nachgebaut haben. Dabei wurde eine Mechanik verwendet, bei der die einzelnen Figuren bewegt werden konnten. Die Erfinder haben teilweise ihr ganzes Leben daran gearbeitet.

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Daneben gab es Lieder, Geschichten und Gedichte zur Adventszeit. Pfr. Metzger erzählte die Geschichte von der Entstehung des Weihnachtsliedes „Lobt Gott, ihr Christen alle gleich“ von Nikolas Hermann.

Quellen, aus denen Leben fließt

Quellen, aus denen Leben fließt ist ein Kurs über vier Abende, den die Kirchengemeinde Altensittenbach im Rahmen der „Kurse zum Glauben“ der Evanglischen Kirche anbietet.
Wir alle sind in unserem Leben unterwegs und suchen ein Ziel, für das es sich zu leben lohnt. Jeder Mensch geht Stufe um Stufe seinen Weg. In diesem Kurs spüren wir behutsam diesen Überlegungen nach und suchen nach den Lebensquellen, die uns in unserem Leben angeboten werden.

Der Kurs ist kostenlos und umfasst vier Einheiten an folgenden Tagen:
19.01. – 26.01. – 09.02. – 23.02.2015, jeweils um 19.30 Uhr

Kursleitung:
Peter Höfler, Sabine Stein, Christl Schäfer-Geiger

Stufen des Lebens            Flyer Stufen des Lebens

Waldweihnacht für Familien und Kinder

Nach den vielen positiven Rückmeldungen im vergangenen Jahr, organisierten die Verantwortlichen wieder eine Waldweihnacht für Kinder. Eine große Schar traf sich am Parkplatz in der Fuchsau und wartete gespannt auf das, was geschehen sollte.

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Die Teilnehmer liefen in das angrenzende Waldstück und folgten dem Stern. Dann wurden Lieder gesungen und adventliche Texte gelesen. Alles geschah im Freien und so mancher fühlte sich wie die Hirten von Bethlehem.

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Am Schluss stärkten sich alle bei Tee und Punsch im Wissen, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist.

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Den Sonntag begrüßen

Im jüdischen Glauben ist das in vielen Familien eine besondere Tradition: Den Sabbat begrüßen. Die Familien feiern am Freitag abend miteinander und freuen sich darüber, dass Gott diesen Ruhetag geschaffen hat. Es war in der Religionsgeschichte vor über 3000 Jahren etwas Einmaliges. Das hat es in keiner anderen Religion gegeben. Die Christen haben diesen Gedanken aufgenommen und feiern den Sonntag, weil Jesus an diesem Tag auferstanden ist.

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Die Jesusbruderschaft Gnadenthal hat vor vielen Jahren einen bestimmten Ablauf entwickelt, der sich an die jüdische Tradition hält, aber ganz zum Auferstandenen hinführt. Jetzt haben Mitglieder der Hauskreise dazu eingeladen, solch ein Fest mit ihren Kindern zu feiern. Es kamen fast 40 Personen und es waren viele Kinder dabei. Am Ende der Feier geht das Fest in ein gemeinsames Essen über. Jeder bringt etwas mit und teilt es sich mit dem anderen.