Archiv der Kategorie: Allgemein

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 368 vom 18.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Was hat Whisky mit dem Glauben an Jesus zu tun?

Was schreibt er denn morgen und was hat das mit dem St. Patricks-Day zu tun? Vielleicht haben sich manche diese Frage am Ende des gestrigen Updates gestellt! Heute kommt die Auflösung. Nun: Ende Januar haben meine Frau und ich es gewagt, Urlaubspläne für 2021 zu schmieden. Seit 2015 fahren wir immer zum selben Ort: Cavediner See, 15 km nördlich vom Gardasee. Ich habe das so vielen Menschen schon per WhatsApp erklären müssen, dass die Anzeige das mir schon automatisch vorschlägt. Ganz ehrlich! Ich kannte diesen See im Vergleich zum großen Gardasee auch nicht. Er hat einen großen Vorteil. Er ist relativ klein und damit beschaulich. Auch auf ihm finden sich Surfer und ein paar Badende. Aber ansonsten ist es dort ganz ruhig. Gut, im letzten Jahr waren wir nicht dort. Italien galt als Hochrisikogebiet der Coronapandemie.

Wir sind nach Usedom gefahren und waren 14 Tage in einem Appartement von Freunden von uns, die wir aus früheren Zeiten gekannt haben. Sie sind Mitglied in einer Baptistengemeinde. Dort komme ich in das Wohnzimmer und nehme ein paar Schriften in die Hand. Mir fällt die Zeitschrift „ADAM ONLINE. Für den Mann mit Werten“ in die Hand. „Ach, eine neue christliche Zeitschrift – diesmal für Männer“ dachte ich noch. Im Impressum lese ich, dass der Herausgeber der CVMEF e. V. (Christlicher Verein zur Förderung von Männern, Ehepaaren und Familien) ist. Ich blättere ein wenig und finde die üblich verdächtigen Artikel. Es geht um Manpower, Erschöpfung, Männergesundheit, Erholung im Alltag, Wer rastet, der rostet. Ganz ehrlich: Diese Themen stehen bei vielen Zeitschriften ganz oben, egal ob es nun „weltliche“ oder „christliche“ Zeitschriften sind. Schließlich kommt es vor allem auch auf die Verkaufszahlen an und nicht so sehr um den Inhalt!!

Ich will das Blatt wieder hinlegen, da lese ich die Überschrift „Whisky – Wasser des Lebens“. Jetzt werde ich aufmerksam. Ein Artikel über den Whisky und das unter Christen? Kann ich mir nicht vorstellen. Alkohol ist bei vielen Christen verpönt, vor allem „harter“ Alkohol. Ich lese den Artikel und staune. Whisky und Spiritualität passen zusammen. Whisky wurde von iro-schottischen Mönchen erfunden, die hochprozentigen Alkohol in den Krankenstationen ihrer Klöster benötigten. Sie gaben diesem „Heiltrunk“ den Namen „Whisky“. Übersetzt bedeutet er „Wasser des Lebens“ und stammt aus der Offenbarung 21, 6. Und dieser Bibelvers war immerhin die Jahreslosung von 2018.

Der Autor, Dr. Dr. Wolfgang Rothe veranstaltet sogar „spirituelle Whisky-Abende“ und organisiert „Whisky-Wallfahrten“. Er fährt nach Schottland „um Menschen dazu zu bewegen, sich auf eine im doppelten Sinn spirituelle Reise zu begeben, eine Reise zu dem, was im Leben wichtig, wesentlich und wunderbar ist, letztlich also auf eine Reise zu Gott“. Ich staune, wie Menschen erreicht werden können um an Gott zu glauben. Fast jeden Tag komme ich an ein Schild in der Nähe des Pfarrhauses in Altensittenbach vorbei mit dem Hinweis auf den Kauf von Whisky.

Und seit dem Sommer 2020 habe ich dazu eine ganz andere innere Haltung als vorher. „Und er sprach zu mir: es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ (Offenbarung 21, 6).

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 367 vom 17.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Alles in Grün!

Heute ist der 17. März. Ein besonderer Gedenktag. Wissen Sie nicht? Vielleicht liegt es daran, dass Sie kein Irländer sind. In Irland wird heute der St. Patricks Day gefeiert. Dieser ist dort ein gesetzlicher Feiertag.

Angeblich hat St. Patrick das Land von der Schlangenplage befreit. Dort hat es zwar zu dieser Zeit keine Schlangen gegeben, aber dieses Tier ist Metapher für das Heidentum. St. Patrick ist es zu verdanken, dass dieses Land christianisiert wurde. Er ist also mit Bonifatius bei uns zu vergleichen. Es ist der Gedenktag des irischen Bischofs Patrick, der wahrscheinlich im 5. Jahrhundert lebte und als erster christlicher Missionar in Irland gilt. Er gilt als Schutzpatron Irlands und nicht nur die römisch-katholische Kirche, sondern auch die anglikanische Kirche von Irland begeht diesen Tag mit besonderen Gottesdiensten.

Überall gibt es große Paraden und Volksfeste. Seit vielen Jahren finden diese auch in aller Welt wie z.B. in München (seit 1996) statt. Besonders daran ist auch, dass die Farbe Grün die vorherrschende Farbe der feiernden Iren in aller Welt ist. Sogar Flüsse werden grün eingefärbt oder auch das Bier. Das Kolosseum in Rom und das Empire State Building erstrahlt heute in den Farben der „Grünen Insel“. Wenn Sie also heute irgendwo Menschen oder Gebäude in grün getauchte Farbe sehen, dann liegt das am heutigen St. Patricks Day.

An diesem Tag wird besonders viel gegessen und noch mehr getrunken. Der Genuss von Guinness verdreifacht sich an diesem Tag und der Whisky-Ausschank steigt. Und das ist mein Stichwort, warum ich heute dieses Update schreibe. Denn dazu habe ich im vergangenen Jahr eine besondere Überraschung erlebt. Aber dazu dann morgen mehr.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 366 vom 16.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Lege deine Sorgen nieder

Wissen Sie noch, was Sie vor einem Jahr, am 16.03.2020 gemacht haben? Ich weiß noch, dass ich meinen Computer angeschaltet und zuerst mein erstes Update noch einmal gelesen habe. Dieses hatte ich einen Tag vorher, am Sonntagabend spontan geschrieben. Es war der Psalm 130. Den Text habe ich auf DIN-A-3 kopiert und in die beiden Schaukästen an der Thomaskirche gehängt.

Wie andere auch, wartete ich gespannt auf die Erklärungen der Politiker. Noch am Tag vorher habe ich am Ende der beiden Gottesdienste in Oberkrumbach und Altensittenbach zur Gemeinde gesagt: „Ich weiß nicht, was kommen wird. Aber ich habe das Gefühl, dass dieser Gottesdienst der letzte in den nächsten Wochen sein wird“. So war es dann auch. Irgendwann im Verlauf des Sonntags hatte ich den Bußpsalm 130 in mir und wusste: Gott will, dass ich diesen Psalm veröffentliche. Noch heute steht er als Update Nr. 1 (dort bitte nach unten scrollen) auf der Homepage und der kopierte Zettel ist immer noch in den Schaukästen zu lesen. Wer hätte das damals gedacht, dass sich das so hinziehen wird?

Nach dem Frühstück habe ich am 16.03.2020 irgendwann meine beiden Walking-Stöcke genommen und bin gleich mal 18 km im schnellen Tempo gewalkt. Kurz vor dem Ende habe ich Menschen getroffen und sie gefragt, was denn so die Politiker sprechen: „Alles wird dicht gemacht“ war die Antwort. So hatte ich dann auch meine Überschrift für die ersten Updates: „Wenn Corona will, steht (fast) alles still“.

Genau ein Jahr später finden zumindest in mehreren Kirchengemeinden im Dekanat Hersbruck und damit auch bei uns Gedenkgottesdienste zum ersten Jahrestag des Lockdowns statt. Ich hoffe, dass es kein zweijähriges Jubiläum geben wird oder muss. Wir müssen alle irgendwann damit leben und es wird sich vieles (hoffentlich) wieder einspielen. Immerhin: Es gibt jetzt noch ein paar Updates als Zugabe, was ich nicht gewollt habe.

Der Gottesdienst heute Abend steht bei uns unter dem Motto: „Lege deine Sorgen nieder“. Ein sehr schönes neues geistliches Lied. Vielleicht ist es das Einzige, was bleibt und was jetzt wichtig ist. Ich denke auch an die Zeilen des Liedes aus dem Evangelischem Gesangbuch mit der Nr. 631 aus dem bayrischen Lokalteil:

All eure Sorgen, heute und morgen, bringt vor ihn, bringt vor das Kreuz. Ihr seid geborgen, heute und morgen, all eure Sorgen bringt vor ihn.

All eure Zwänge, Weite und Enge, bringt vor ihn, bringt vor das Kreuz. Was euch bedränge, Weite und Enge, all eure Zwänge, bringt vor ihn.

All eure Fragen, Freuden und Klagen, bringt vor ihn, bringt vor das Kreuz, Jesus wird tragen Freuden und Klagen, all eure Fragen, bringt vor ihn“.

Ich freue mich, dass meine Schwägerin Silvia Dörr jetzt das Lied. „Lege deine Sorgen nieder“ auf dem Klavier spielt und dazu singt. Und wer mit anderen zusammen heute Abend besinnlich und fürbittend auf die vergangene und die vorliegende Zeit schauen will, den lade ich hiermit sehr gerne zum Gottesdienst in Altensittenbach ein.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 365 vom 15.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Bin ich ein Sprichbaidl?

Vor mir liegt die Hersbrucker Zeitung (Regionalausgabe der Nürnberger Nachrichten) vom 20.02.2021. Der Kulturteil ist mit „Mogst schmusn?“ überschrieben. Der 21.02. ist von der UNESCO zum Tag der Muttersprache ausgerufen worden. Tatsächlich ist es so, dass der Dialekt wieder im Kommen ist. Am Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde gelehrt, dass Kinder nur hochdeutsch aufwachsen sollen. Dann würden sie besser der deutschen Sprache mächtig sein. Jetzt weiß man, dass dem nicht so ist. Fehlende Grammatikkenntnisse haben nicht unbedingt mit dem Dialekt zu tun.

Bei mir ist es so, dass ich Dativ und Akkusativ ständig verwechsle und dennoch auch als Pfarrer irgendwie gut durch das Leben gekommen bin. Meine Stärke ist der Genitiv. Ich ärgere mich, wenn sogar Literaten und Politiker Genitiv und Dativ verwechseln und niemand regt sich darüber auf. Sogar die Lehrer streichen das nicht mehr an. Ich finde das ungerecht: Verwechseln von Dativ und Akkusativ ist ein Fehler, das Verwechseln von Genitiv und Dativ dagegen nicht nach dem Motto: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Bei mir dagegen gilt (leider): „Mir und mich verwechsle ich nicht, das fällt mich nicht schwer“.

In der Zeitungsausgabe vom 20.02.2021 kommen viele Künstler zu Wort, die den Dialekt lieben. Fast alle bekennen, dass sie in der Schule im Fach Deutsch schlecht waren, jetzt aber dennoch Sprachkünstler geworden sind als Kabarettisten oder Liedschreiber. Zum Schluss werden sie danach gefragt, welchen Lieblingssatz sie in ihrem Dialekt haben. Die Liedermacherin Karin Rabhansl sagt: „Mogst schmusn, mia wad´s wurscht“. Klingt doch super!! („Willst du knutschen, mir wäre es egal?). Auch folgender Satz gefällt mir besonders gut: „Boa, loa den Rollou rou“ („Junge, lass den Rollo herunter“). Als Kind erinnere ich mich, dass das Wort „Ding“ für alles stand nach dem Motto: „Geh nauf zum Ding und sooch zum Ding, der Ding soll runter, damit der Ding sein Ding holen kann“.

Ich verweise auch gerne auf die Asterix-Bände im Dialekt. Als Franke habe ich mehrmals beide Bände in der fränkischen Mundart gelesen. Ich habe mich köstlich amüsiert. „Der Asterix und sein Gscheiderle“ (Asterix und Maestria) und „Zwei Haiptling raffens raus“ (Der Kampf der Häuptlinge). Die Autoren schaffen es tatsächlich, diese zwei Bände durchgängig ohne einem harten D und ohne einem harten B zu schreiben.

Das Update 183 vom 14.09.2020 habe ich mit „Das Bergfest“ überschrieben. Aus meinen Erfahrungen von Usedom hatte ich geglaubt, genau die Hälfte der Updates geschrieben zu haben. Jetzt ist das „Coronajahr“ genau ein Jahr nach dem ersten Lockdown vorbei, aber die Situation hat sich noch nicht grundlegend geändert. Vor allem auch: Ich habe noch ein paar Updates „auf Lager“. Ich habe diese spontan geschrieben, wenn mir etwas aufgefallen ist bzw. wenn ich etwas Bestimmtes zu Corona erlebt habe. Diese will ich jetzt nicht einfach „entsorgen“. Deshalb kann ich mich an mein Versprechen nicht halten. Ich will aber auch nicht als „Sprichbaidl“ (Sprücheklopfer) da stehen. Also verlängere ich noch ein wenig diese Idee, solche „Tägliche Gedanken“ zu Papier zu bringen. Keine Angst: Ich werde mich nicht wiederholen. Es gibt nicht noch einmal die Erlebnisse von meiner Israelreise zur Passionszeit und zu Ostern. Ich will auch nicht künstlich diese Art meiner Aufarbeitung von Corona fortsetzen. Ich lasse es ruhig auslaufen und bin selbst gespannt, wann das Ende dann kommen wird.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 364 vom 14.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Der Tag es Herrn

Heute ist ein Sonntag. In diesem Jahr ist das besonders zu erwähnen. Denn vor genau 1700 Jahren machte Konstantin der Große den Sonntag zum gesetzlich geschützten Sonntag. Am 3. März 321 erklärte der römische Kaiser diesen Tag zum allgemeinen Tag der Arbeitsruhe.

Manche fragen, ob das in der heutigen Zeit noch zeitgemäß ist. Sie verweisen auf den immer weniger werdenden Anteil der Christen auch in unserem Land. Auf der anderen Seite verteidigen ihn auch Atheisten und der Kirche Fernstehende als einen arbeitsfreien Tag. Der Kolumnist Heribert Prandl von der süddeutschen Zeitung meint: „Der Sonntag ist anders als andere Tage. Er geht um die große gemeinsame Pause, um die Grundtaktung des Lebens“. Er meint, dass die Ausnahmen von der Regel auf keinen Fall überhand nehmen dürfen, denn das sei schädlich.

Ich selbst habe schon oft genug davon geschrieben, dass ich aus einem bäuerlichen Hof komme. Einen ganzen arbeitsfreien Tag in der Woche gab es nie. Spätestens zur Stallarbeit gegen 17.00 Uhr/17.30 Uhr stand ich fast jeden Sonntag im Stall und half mit. Mittlerweile gibt es starke ökonomische Lobbygruppen, welche die Abschaffung solch eines gesetzlichen Ruhetages fordern. Gerade nach der Coronakrise wird diese Forderung wohl vermehrt gefordert werden um verlorenen Umsatz wettzumachen. Keine guten Erinnerungen habe ich auch an viele Diskussionen mit 7-Tage-Adventisten. Sie sagen, dass die Kirche das Sabatgebot verlassen hat und Gott untreu war, weil der Ruhetag um einen Tag nach hinten verschoben worden ist. Christen feiern ja nicht den siebten Tag der Woche, sondern den ersten Tag, weil Jesus an diesem Tag auferstanden ist. Ich halte diese Vorwürfe an Christen für „kleinkariert“. Denn schon die Jünger von Jesus haben bald den Sonntag als Feiertag begangen. Und an einem solchen Tag hat z.B. der Seher Johannes seine Offenbarung erhalten. „Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune“ (Offenbarung 1, 10). Wenn selbst Gott an diesem Tag diese große Schau vom Weltende geoffenbart hat, dann wird das wohl nicht ganz unbiblisch sein, dass Christen den Tag der Auferstehung als Ruhetag für sich in Anspruch genommen haben. Ich lobe mir die Italiener, die bis heute diesen Tag „Domenica“ (Tag des Herrn“) nennen. Auch in Rumänien wird er so genannt: „Dumenica“.

Für mich ist das bis heute ein komisches Gefühl, wenn ich an einem Sonntag nicht im Gottesdienst war. Mir fehlt dann irgendetwas, was ich gar nicht richtig ausdrücken kann. Mein Vater hat einmal gesagt: „Ein Sonntag ohne Gottesdienst und ohne Sauerbraten mit Klöße ist kein richtiger Sonntag“. Diese Zusammenstellung finde ich richtig gut. Gott sorgt sich um die Seele und um den Leib. Auch wenn ich mittlerweile gelernt habe, auch ohne Sauerbraten den Sonntag zu fühlen, so freue ich mich jedes Mal, wenn ich an diesem besonderen Tag Gottesdienst feiern kann.

Der alte Choral von Johann Olearius aus dem Jahr 1671 bringt das immer noch sehr gut zum Ausdruck. Er findet sich im evangelischen Gesangbuch (EG) unter der Nr. 162.

Gott Lob, der Sonntag kommt herbei, die Woche wird nun wieder neu. Heut hat mein Gott das Licht gemacht, mein Heil hat mir das Leben bracht. Halleluja.

Das ist der Tag, da Jesus Christ vom Tod für uns erstanden ist und schenkt mir die Gerechtigkeit, Trost, Leben, Heil und Seligkeit. Halleluja.

Das ist der rechte Sonnentag, da man sich nicht g`nug freuen mag, da wir mit Gott versöhnet sind, dass nun ein Christ heißt Gottes Kind. Halleluja.

Mein Gott, lass mir dein Lebenswort, führ mich zur Himmelsehrenpfort, lass mich hier leben heiliglich und dir lobsingen ewiglich. Halleluja.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 363 vom 13.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Buonasera

Es ist der 13.03.2013. Heute vor genau acht Jahren. Dieses Datum ist ganz leicht zu merken, vor allem in der Kurzform: 13.3.13. Es ist ein Mittwoch. Am Abend soll ein Mitarbeiterabend stattfinden. Während des Tages sind aber unsere Gedanken auf Rom gerichtet. Das Konklave hatte sich versammelt und will einen neuen Papst wählen. Erst einen Tag vorher begann die Versammlung. Ich habe nicht wirklich damit gerechnet, dass es noch an diesem Tag zu einer Entscheidung kommen wird.

Dann die Überraschung: Plötzlich läuten die Glocken von St. Peter und weißer Rauch steigt auf. Offenbar hatte jemand im fünften Wahlgang die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht und ist zum 265. Nachfolger von Petrus gewählt worden. Es ist 19.00 Uhr, es ist 19.30 Uhr, es geht auf 20.00 Uhr zu. Noch immer gibt es keinen Namen. Es hilft nichts. Ich muss in das Gemeindehaus. Dort treffen die anderen auch erst relativ spät ein. Ich sage zu unserem Jugendreferenten: Vielleicht kannst Du das Ergebnis noch erfahren bevor wir anfangen. Tatsächlich kommt er kurz nach 20.00 Uhr rein und meint: „Es ist ein Argentinier und wird sich Franziskus nennen“.

Und das war wirklich eine große Überraschung. Papst Franziskus wurde zum ersten nicht in Europa geborenen Papst seit Gregor III. (731 – 741) gewählt. Zum ersten Mal wurde ein Jesuit Papst und nach langer Zeit wieder ein Angehöriger eines Ordens. Der Papstname hat mich sehr gefreut. In meinen Updates Nr. 205 – 210 habe ich viel von diesem Mann aus Assisi geschrieben. Der Name ist Zeichen dafür, dass er ein Pontifikat führen wolle, der die Armen nicht vergisst und der für Frieden und Schöpfung eintreten will.

Und so zeigt sie dieser Papst bis heute als jemand an der Spitze der römisch-katholischen Kirche, der einfach leben will und das auch in die Tat umgesetzt hat. In Erinnerung wird für mich auch seine Begrüßung direkt nach der Wahl bleiben. Mit den Worten „Buonasera“ (Guten Abend) begrüßte er die wartenden Gläubigen auf dem Petersplatz. Keine langen frommen Worte waren es. Einfache Worte der Begrüßung genügten ihn, um die Menschen in sein Herz zu schließen und umgekehrt.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, update 362 vom 12.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Geburt unter Israel-Flair

Heute ist der 12.03.2021. Simon hätte heute seinen 29. Geburtstag gefeiert. Ich kann es kaum glauben, dass das so lange her ist. Aber ich erinnere mich noch genau daran. Das hat auch damit zu tun, dass die Umstände vorher sehr interessant waren.

Ich hatte nämlich eine Israel-Reise geplant. Menschen aus dem Ries haben sich angemeldet und wir sollten am 01.03.1992 zurückkommen. Aber es hat sich dann irgendwann auch Simon angemeldet (nicht für die Reise!!). Also durfte er auf keinen Fall früher kommen. Bei den Erfahrungen der ersten beiden Schwangerschaften war ich voller Zuversicht, dass er sich Zeit lassen würde, bis sein Vater aus Israel zurückkommen würde. Das war ja dann auch der Fall.

Interessant ist aber, dass bei der Fahrt eine Frau dabei war, die als Beruf „Hebamme“ angegeben hat. „Ich bringe im Krankenhaus Oettingen Kinder zur Welt“. In mir kam der Verdacht auf, dass diese Frau vielleicht auch die Hebamme bei der Geburt unseres dritten Kindes sein könnte.

Am 12.03.1992 fuhren wir kurz nach Mitternacht in dieses kleine mittelalterliche Städtchen und parkten am Krankenhaus. Wir gingen zur Geburtsstation und tatsächlich: Die Hebamme von der Israelfahrt begrüßte uns und natürlich vor allem mich!! Und während meine Frau in Wehen lag, erhielt ich Kaffee und ließ es mir gut gehen. Unsere Gespräche drehten sich um die noch ganz frischen Erlebnisse aus dem Hl. Land. Ich war sichtlich bemüht, meine Frau in ihren Wehen nicht zu vergessen. Das Kind kam gut auf die Welt und meine Frau nahm unseren Sohn glücklich in ihre Arme. Aber vermutlich ist kaum ein Kind mit so vielen Erzählungen aus einer Israel-Reise auf die Welt gekommen.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 361 vom 11.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Höher als der Papst?

Zwischendurch ist es wirklich nötig, humorvoll diese ganze Zeit zu leben. Deshalb gibt es heute eine Geschichte, die vielleicht schon jemand gelesen oder gehört hat. Ich finde sie lustig und die Geschichte hat auch mit dem Update Nr. 363 am kommenden Samstag zu tun. Hier also der Witz:

„Der Papst macht einen Staatsbesuch in Kanada. Zum Abschluss, bevor er nach Europa und Rom zurückfliegt, lädt ihn die kanadische Regierung zu einer kleinen Rundreise in Kanada ein. Ihm wird ein Wagen mit Chauffeur zur Verfügung gestellt.

Und am nächsten Morgen holt ihn dieser Chauffeur zu einer Reise durch den Osten Kanadas ab. Wälder, Seen, Weiten. Der Papst ist beeindruckt. Nachdem sie einige Stunden durch die Weiten Kanadas über die Highways gefahren sind, rutscht der Papst unruhig auf seinem Sitz im Fond des großen Tourenwagens hin und her. Dann wendet er sich an seinen Fahrer. „Ach, ist das beeindruckend hier! Schön!! Und die Weiten. Die schier unendliche Landschaft! Ach ja“, der Papst seufzt, „Sie wissen ja, ich bin nicht nur ein begeisterter Skifahrer, sondern auch ein leidenschaftlicher Autofahrer. Und Sie wissen ja“, wieder seufzt Seine Heiligkeit, „der Kirchenstaat ist eng. Kaum Raum und Platz zum Autofahren. Ich habe daher eine Frage, eine Bitte. Würde es Ihnen etwas ausmachen, für eine Weile mit mir zu tauschen? Ich würde den Wagen gern selbst durch die Weite Kanadas chauffieren!“

Natürlich ist der Fahrer einverstanden. Die beiden tauschen die Plätze. Der Papst sitzt vor, der Chauffeur auf dem Rücksitz. Sie fahren los. Plötzlich werden sie von einer Polizeistreife gestoppt. Der Papst öffnet sein Fenster, der Polizei-Sergeant schaut ihn an, dreht sich um und geht zu seinem Streifenwagen zurück. Von dort aus ruft er seine Polizeistation an: „T`schuldigung, Lieutenant, ich habe da einen Wagen gestoppt. Geschwindigkeitsüberschreitung!“ „Warum rufen Sie mich deshalb an?“ bellt der Lieutenant durch den Hörer. „Verpassen Sie ihm doch einfach einen Strafzettel!“ „T`schuldigung, Lieutenant, aber ich glaube, der Wagen gehört zu einem hohen Tier!“ „Nun“, knurrt der Lieutenant am anderen Ende der Leitung, „ist der höher als ich?“ „T´schuldigung, ich glaub schon, Lieutenant“, sagt der Sergeant höflich. „Hm“, knurrt der Lieutenant, „hm“. Ist der höher als der Polizeiminister in Ottawa?“ „T`schuldigung, Sir“, sagt der Polizist, „ich glaube schon!“ „Wer zum Teufel ist es denn?“, bellt der Lieutenant durch das Telefon. „Keine Ahnung“, antwortet ihm der Sergeant. „Aber der Papst ist sein Chauffeur“.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 360 vom 10.03.2021

Tägliche Gedanken in einer schwierigen Zeit, heute von Lektor Erich Söhnlein

Habt Mut!

Seit fast genau einem Jahr bin ich nun im Home-Office. Vielen geht es genauso wie mir. Viele würden sich aber auch wünschen, im Homeoffice sein zu können. Ich kann dazu nur sagen: Es hat nicht nur schöne Seiten, es kann depressiv machen, es fördert häusliche Konflikte, vor allem aber sind die Ergebnisse der Arbeit nicht so, wie sie sonst gewesen wären. Es fehlt der direkte Kontakt mit Menschen, es fehlt das eigene Sehen, Hören und Anfassen, das eigene Begreifen.

In der Zeit, als es noch kein Corona gab, war ich beruflich sehr viel unterwegs, um eben Dinge selbst zu begreifen. Manchmal dauerten solche Geschäftsreisen mehrere Wochen, manchmal auch nur einige Tage.

Ganz spannend war immer die Frage: Wird die ganze Reise klappen? Werden alle Flieger pünktlich sein? Hoffentlich passen alle Visa und so weiter. Da kann man noch so routiniert sein im Reisen, eine gewisse Spannung bleibt immer. Rückblickend muss ich sagen, es ist immer alles gut gegangen, aber es gibt zehntausend Möglichkeiten für allerhand Überraschungen.

Und weil ich von Haus aus kein extrem mutiger Mensch bin, brauch ich immer einen, der mir den Mut zuspricht, der bei mir ist, egal, was kommt. Reisen war für mich deshalb immer eine Zeit des intensiven Gebetes. Zehn Kilometer über dem Boden, das monotone Summen der Triebwerke in den Ohren, den Blick hinaus gerichtet auf endlose Wolken und auf eine Welt, die wie eine Karte aus dem Weltatlas aussieht –  eine herrliche Zeit zum Nachdenken, Meditieren, Schreiben und eben auch zum Beten.

Wie schön hat Gott die Welt gemacht! Wie wunderbar hat er alles zusammengefügt, dass es möglich ist, dass 400 Tonnen Eisen und Menschen mit einer Tankfüllung um die halbe Welt kommen.

Es ist unglaublich! Der Mensch kann fliegen wie ein Vogel! Das Wunder liegt nicht im menschlichen Geist, der den Flieger erfunden hat, sondern bei Gott, der dies erst ermöglicht hat. In den Tagen der Schöpfung hat Gott den „fliegenden“ Menschen ermöglicht.

Fliegen macht demütig. Die Fragen, die Gott dem Hiob stellt aus dem Wettersturm heraus, wo er denn war als Er die Erde und ihre Wunder schuf (Hiob 38), machen plötzlich so viel Sinn. Ich werde klein und dankbar, dass es nicht der Mensch war, der die Welt geschaffen hat, sondern Gott in seiner unendlichen Weisheit und Gnade.

Und jetzt (immer noch!) ist Corona! Gott sei Dank, es gibt einen Impfstoff, ja sogar mehrere! Wieder einmal hat Gott dem Menschen Möglichkeiten gegeben, sich selbst zu verteidigen. Genauso, wie das Fliegen, so ist auch die heutige Immunforschung, sowas überhaupt hin zu kriegen, ein Geschenk Gottes an seine Menschen.

Es gab mal den Werbespruch eines großen japanischen Autoherstellers, im Fernsehen von ein paar Affen gegrölt: Nichts ist unmöööglich …. T….! Gut gemacht, aber nicht original. Das Original steht im 1. Mose 11,6.

Die Menschen damals bauten an einem großen Turm, bis in den Himmel. Alle zusammen, unter einer gemeinsamen Sprache. Und in diese Situation hinein sagt Gott den Satz: „ ..und dies ist der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen“.

Gott ergreift zwar eine Sofortmaßnahme gegen den Turmbau, er attestiert aber zugleich den Menschen unglaubliche Fähigkeiten. Gott kennt uns. Er hat uns gemacht. Er hat uns unser Leben und unseren freien Geist gegeben.

Nach einem Jahr zuhause im muffigen Zimmer sage ich danke. Noch weit vor den ganzen Firmen, die die rettenden Impfstoffe entwickelt haben, sage ich „Danke Herr, dass du uns mit diesen Möglichkeiten ausgestattet hast!“

Voller Ungeduld warte ich nun, dass unser Leben langsam wieder in gewohnte Gänge kommt, Geschäfte wieder öffnen und wir uns wieder umarmen können, und ich auch wieder im Bauch eines Jumbojets sitzen werde und in ferne Länder fliegen kann.

Gott hat diese Welt in der Hand. Er hat uns in der Hand, und er liebt uns.

Wenn Corona will, steht (endlich ein bisschen) weniger still, Update 359 vom 09.03.2021

Tägliche Gedanken von Pfr. Gerhard Metzger in einer schwierigen Zeit

Du machst mein Herz wieder leicht

Ich habe schon lange nicht mehr von einem realen Traum von mir geschrieben. Es war das Update mit der Nr. 8 vom 23.03.2020. Ich hatte in der Nacht von einer vollen Kirche geträumt, in der nach der Coronakrise die Menschen hineingeströmt sind um miteinander Gottesdienst zu feiern. Seitdem hatte ich viele Diskussionen darüber, wie die Gemeinde Jesu feiern wird. Manche sind überzeugt, dass das so wie nach dem zweiten Weltkrieg sein könnte. Da waren die Kirchen übervoll. Ich bin da eher skeptisch. Die Gründe, warum die Kirchen auch im Lande der Reformation so wenig besucht werden, sind wohl tiefgründiger und können auch mit neuen Inhalten und neuen Formen nicht alleine behoben werden.

Aber ich hatte am 05.02.2021 wieder einen schönen Traum, den ich mir gemerkt habe. Oft vergesse ich diese „nächtliche Erlebnisse“. Aber diesmal war es anders. Ich saß im Kreise von anderen Christen. Es hat mich an meine Zeit in der Jugendgruppe des CVJM Leuzenbronn erinnert. Wir haben uns jeden Samstagabend in Rothenburg getroffen. Es war eine sehr schöne und für mich prägende Zeit.

Im Traum saß ich mit mehreren Christen zusammen und wir singen ein ganz bestimmtes Lied. Ich hatte mir den Text nicht gemerkt, aber die Melodie war auch nach dem Aufwachen gegenwärtig. Ich habe in meinen Liederbüchern nachgeschaut und bin dann auf ein Lied von Jörg Swoboda gestoßen. Ich habe es zum ersten Mal auf dem Christival 1988 in Nürnberg gehört und gesungen. Warum ich dieses Lied ausgerechnet im Traum am 05.02.2021 im Ohr hatte? Ich weiß es nicht. Aber es war eine schöne Erfahrung und der Text passt gut zu dieser Coronapandemie.

Fällt mir das Leben schwer – mein Gott, ich kann nicht mehr! – dann denke ich an dich, und du veränderst mich.

Ref.: Du machst mein Herz wieder leicht. Du machst mir wieder Mut. Du stellst meine Füße auf weiten Raum. Du machst es mit mir gut.

Wenn Krankheit in mir steckt, en Leiden mich erschreckt, dann rufe ich – und du, du wendest dich mir zu.

Frag ich mich sorgenvoll, wie ich entscheiden soll, dann bitt ich im Gebet um Rat, wie´s weitergeht.

Bin ich vor Angst verwirrt, und habe mich verirrt, dann machst du wieder klar, was vorher dunkel war.

Du machst mein Herz wieder leicht. Du machst mir wieder Mut. Du stellst meine Füße auf weiten Raum. Du machst es mit mir gut.

Meine Schwägerin Silvia Dörr spielt das Lied hier auf dem Klavier