Archiv des Autors: Pfr. Gerhard Metzger

Familiengottesdienst mit Tauferinnerung

Nach insgesamt drei Jahren haben wir wieder einen Familiengottesdienst mit Tauferinnerung gefeiert. Es wurden wieder schöne Bewegungslieder gesungen.

Mit einer Schöpfkelle in der Hand erklärte Viktor Ambrusits, wie wichtig Wasser im Leben ist. Schließlich kann er als „Liebhaber von Suppen“ keine Suppe essen ohne Wasser. Dabei erzählte er dann die Geschichte von der Frau am Brunnen in Samaria. Sie erfuhr vom „Wasser des Lebens“, das Jesus allen Menschen geben kann.

Danach konnten die Kinder ihre mitgebrachten Taufkerzen an der Osterkerze anzünden und wurden mit einem Wasserkreuz von Pfr. Gerhard Metzger gesegnet.

Ein Höhepunkt waren die beiden Klavierstücke von Louisa Gatterer am Anfang und am Ende des Gottesdienstes.

Insgesamt haben sich alle gefreut, dass dieser Familiengottesdienst wieder gefeiert werden konnte. Am 26.06.2022 ist der nächste geplant.

Fast wie in alten Zeiten

Nach über zwei Jahren fand endlich wieder der Vitamin C Gottesdienst für junge Leute im Jugendhaus statt und es kamen ca. 20 Personen, die sich auf die Sofas verteilt haben. Als Überraschungsgast war der Dekanatsjugendreferent Matze bei uns und hat von der Insel Nauru erzählt, wo die Bevölkerung aus Vogelscheiße (Phosphat) reich wurde. Eine Zeit lang hatte die Insel das höchste Pro-Kopf-Einkommen weltweit. Als die Bestände zur Neige gingen, zeigte sich, dass der Staat und die meisten Bürger, die durch den Abbau erzielten Gewinne nicht zukunftssicher investiert hatten. Nauru verarmte nach dem vollständigen Abbau der einzigen natürlichen Ressource und die Staatsfinanzen bewegten sich am Rande des Bankrotts. 

Er hat die Geschichte der Insel mit der Geschichte des jungen Mannes verglichen, der seine Erbe auszahlen ließ, und sein ganzes Geld verlor, weil er unklug gehandelt hatte. (es ist die biblische Geschichte „Vom verlorene Sohn“) 

Ich finde es faszinierend, dass man aus einer der bekanntesten Geschichten der Bibel immer noch was Neues lernen kann.

Unser Jugendband hat sich seit einigen Wochen endlich auf den Namen „Crazy Arpeggio“ geeinigt. Die Bedeutung (für nicht Musiktheroretiker):

crazy = verrückt

Arpeggio = musikalische Fachbegriff für einen Akkord, bei dem die einzelnen Töne nicht gleichzeitig, sondern in kurzen Abständen nacheinander erklingen.

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Akkorde in der Musik zusammengesetzt sind und aus unterschiedlichen Tönen unterschiedliche Klangfarben (Moll, Dur, Septime, vermindert, etc.) erzeugen so wie wenn Musiker einer Band gemeinsam spielen und dadurch sich der Musikstil zusammensetzt. Seit diesen Vitamin C ist endlich auch die Pauline Utz am Piano dabei! Es freut uns, dass die Musik dadurch noch vielfältiger wird.

Am Ende des Gottesdienstes waren wir noch einige Zeit zusammen, es gab was zum Knabbern und gute Gespräche.  Wie in alten Zeiten.

Viktor Ambrusits

Endlich wieder einen Kirchenkaffee feiern

Es ist schon über zwei Jahre her, dass wir zu einem Kirchenkaffee eingeladen haben. Die Coronapandemie hat verhindert, dieses Miteinander nach dem Gottesdienst zu feiern. Endlich war es am 15.05.2022 so weit und wir konnten uns bei herrlichem Wetter vor der Kirche versammeln. Das Vorbereitungsteam hat es möglich gemacht und um die Bistrotische herum gab es bei gutem Kaffee und Kuchen schöne Gespräche.

Darauf musste natürlich angestoßen werden und wir hoffen, dass dies auch länger wieder möglich ist.

Der Zufall wollte es, dass danach um 11.00 Uhr ein Familiengottesdienst gefeiert wurde. So konnten ankommenden Gottesdienstbesucher sich dazu gesellen. Es wird vermutlich allen in guter Erinnerung bleiben.

Auf den Spuren von Nikolaus Graf von Zinzendorf

Zweimal wurde die Reise wegen der Coronapandemie verschoben. Jetzt hat es endlich geklappt. Weil eine Reisebusgesellschaft eine geschlossene Gruppe ist, gab es auch keinen Maskenzwang. Die Teilnehmer hatten sich vor der Abreise noch einmal selbst getestet und so fuhr die Busgesellschaft der Kirchengemeinde Altensittenbach erwartungsvoll in die Lausitz mit den beiden Zielen Herrnhut und Görlitz. Mit dem busfahrenden Pfarrer Martin Kühn hatten alle viel Spaß und jeder wusste, dass er sich auf dessen Fahrkünste verlassen kann. Auf der Hinfahrt wurde eine Zwischenstation in Reichenbach im Vogtland gemacht. Das dortige Bildungs- und Begegnungszentrum für jüdisch-christliche Geschichte fand anlässlich der Landesgartenschau 2009 eine Bleibe. In äußerst gut aufgemachter Form und maßstabsgenauen Nachbildungen des Tempels und von Jerusalem zur Zeit Jesu konnten die Besucher sich eine sehr gute Vorstellung vom Leben von vor 2000 Jahren in Palästina machen.

Nachbildung des Tempels zur Zeit Jesu

Bei der Führung gab es einen Gang durch die Geschichte und dem Leben und Sterben von Jesus. Die Verfolgung der Juden ging Vielen sehr nahe. Nach einem kleinen Imbiss ging es weiter in die Lausitz in Richtung des geistlichen Zentrums Herrnhut. Es ist der Gründungsort der Herrnhuter Brüdergemeine und vor allem durch die Losungen und durch die Produktion der Herrnhuter Sterne bekannt. Vor genau 300 Jahren hat Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf Glaubensflüchtlinge aus Mähren Aufnahme auf seinem Gut Berthelsdorf gewährt.

Blick vom Gottesacker in Herrnhut nach Berthelsdorf

Zwei Kilometer weiter baute Christian David das erste Haus in Herrnhut. Innerhalb weniger Jahren und bis heute strahlt diese Glaubensgemeinschaft auch auf Menschen anderer Kirchen aus. Im großen „Betsaal“ werden die Predigtversammlungen gehalten und der ganze Ort strahlt eine besondere Atmosphäre aus.

Der Betsaal ohne Altar oder Bilder. Ganz in evang.-reformierter Tradition.

Einen Tag nach Kriegsende, am 9. Mai 1945 brannte der Ort nieder, wurde aber völlig neu wieder aufgebaut. Die Reiseteilnehmer ließen sich einen Besuch auf dem Friedhof (Gottesacker) nicht nehmen. Ein langer Besuch in der östlichsten Stadt Deutschland, Görlitz, durfte nicht fehlen. Neben den besonderen Bauten, der Peter- und Paulskirche war ein Spaziergang über die Neißebrücke nach Polen obligatorisch. Interesse fand auch die Jesusbäckerei und der schärfste Laden der Lausitz, der Senfladen mit mehr als 50 verschiedenen Sorten großen Anklang.

Auf der Heimfahrt gab es noch einen Abstecher nach Plauen, wo gerade das Frühlingsfest gefeiert wurde. Wohlbehalten und mit neuen Erfahrungen kehrte die Gruppe von der Reise in die Lausitz wieder zurück.

Ägypten

Insgesamt 33 Teilnehmer hatten eine sehr schöne Kinder- und Jugendfreizeit in Grafenbuch zum Thema: „Ägypten“. Neben dem Kennenlernen dieses besonderen Landes vor 3000 Jahren und in der gegenwärtigen Zeit, stand die Geschichte von Mose im Mittelpunkt des Treffens. Neben Erzählung und Gruppenarbeit, gab es sehr viele kreative Elemente bei den einzelnen Workshops.

Einzelne Jugendliche verkleideten sich als Pharao und Kleopatra (bzw. Schwester der Kleopatra). Die Kostüme dazu gab es auch noch. Die Teilnehmer erzählten von ihren Erfahrungen beim Familiengottesdienst zum Thema in der Thomaskirche.

Die Mitarbeiter/-innen waren für den guten Besuch dankbar und bei den einzelnen Lieder wurden die Texte mit Bewegungen unterstützt.

Zum 50. – mal

Am Lichtmesstag 2014 (02.02.2014) wurde in der Thomaskirche Altensittenbach zum ersten Mal zum Vitamin C – Gottesdienst eingeladen. Damals hieß er noch Teeniegottesdienst. Den Verantwortlichen war es wichtig, für junge Leute einen regelmäßigen Gottesdienst anzubieten und nicht nur einmal im Jahr. So sollte kontinuierlich die Möglichkeit gegeben werden, einen Gottesdienst zu feiern, der junge Leute anspricht. Es spielt immer eine Band neue geistliche Lieder mit meist englischen Texten. Aktionen und Beisammensein danach runden das Treffen ab.

Nun wurde dieser Gottesdienst zum 50.-mal gefeiert. Weil das Wetter so schön war, wurde er im Freien abgehalten. Vor der Coronapandemie war das Jugendhaus der Ort der Feiern.

Zum Jubiläum gab Annika Maul den biblischen Impuls. Dabei nahm sie geschickt die Zahl 50 her und setzte sie mit den Quadratzahlen von 49 und 1 zusammen. Tatsächlich spielt die Zahl sieben in der Bibel eine außergewöhnliche Rolle. Am siebten Tag hat Gott bei der Erschaffung der Welt geruht. Die Juden feiern deshalb den Sabbath und die Christen den Sonntag. Bei der Bestellung der Felder soll im siebten Jahr nicht gesät werden. Es soll nur geerntet werden, was von selbst wächst. Nach sieben mal sieben Jahren gilt im 50. Jahr das sogenannte Erlassjahr oder Jubeljahr. Alles, was gebunden wird, soll freigelassen werden. Alle Schulden werden erlassen und alle Sklaven kommen frei. Annika Maul gab den jungen Leuten zu überlegen, wo sie sich in ihrem Leben gebunden fühlen vielleicht in der Schule oder in Beziehungen zu anderen Menschen. Die Verheißung Gottes lautet, dass Gott Freiheit schenkt und frei macht.

Am Ende des Gottesdienstes gab es zum Jubiläum Kuchen und sogar eine Torte.

Ich bin das Brot

Im März kamen wieder fast 50 Gottesdienstbesucher/-innen zum nächsten Familiengottesdienst in der Thomaskirche zusammen. Das Mitarbeiterteam um Jugendreferent Viktor Ambrusits hatten mit Puppenspiel, Liedern und Impulse einen schönen Gottesdienst vorbereitet.

Calvin und Dr. Gonzales finden raus, dass Gott wohl Bernd heißt. Weil Gott sagt: „Ich bin das Brot!“ Und Calvin weiß: „Das Brot heißt Bernd!“ Ob das stimmt?

Viktor ist sich sicher, dass Gott das Bauernbrot gemeint haben muss, als er sagte, dass er das Brot ist.

Die Kinder hatten Spaß beim Singen und Miriam und Louisa erklärten uns noch, dass mit dem Brot vielleicht nicht nur Essen, sondern auch das Brot des Lebens gemeint sein könnte.

Die Band „Utz ud Gatterer“ leiteten gekonnt das Singen der Lieder an.

Nächster Familiengottesdienst ist für den 24.04.2022 geplant.

Paulus beginnt die Heidenmission

Die Teilnehmer von „Neugierig auf mehr – Geheimnis Bibel“ beschäftigen sich mit der Apostelgeschichte. Beim letzten Treffen besprachen sie das sog. „Apostelkonzil“ im 15. Kapitel und den Beginn der zweiten Missionsreise des Paulus, das ihn und seine Begleiter nach Europa geführt hat. Die Leitung der Urgemeinde in Jerusalem gab Paulus die Erlaubnis, das Wort Gottes und das Evangelium von Jesus in die damalig bekannte Welt zu tragen. Dabei konnten und sollten die neuen Gemeinden eigene Strukturen und Inhalte für das Leben mit Jesus und in ihren Gemeinden entwickeln dürfen. Paulus bestätigt im zweiten Kapitel des Galaterbriefes, dass es keine Auflagen bei der Verkündigung geben sollte.

Der Hl. Geist selbst zeigte ihnen den Weg nach Griechenland und sie erlebten besondere Heilsereignisse und Bekehrungen. Die Purpurkrämerin Lydia wird zur ersten Frau, die durch Paulus für Jesus gewonnen wurde. Bald darauf folgte der Gefängniswärter. So bildete sich in der Küstenstadt Philippi bald eine starke Gemeinde, die auch später immer wieder an Paulus dachte und ihn im Gefängnis in Ephesus besuchte. Diese starke Verbundenheit wird durch das Lesen des Philipperbriefes sehr deutlich.

Berufspraktikanten im Pfarramt

Zum ersten Mal in unserem Pfarramt haben zwei Schüler ihr Berufspraktikum absolviert. Ewart Bowen und Constantin Kolb erlebten dabei eine Woche lang verschiedene Tätigkeiten und waren bei allen Gruppen und Gesprächen dabei.

Constantin und Ewart bei der Besprechung für die Konfirmandengruppe.

Dazu gehörten z.B. Traugespräche, Beerdigungsgespräche vor und nach eine Beerdigung, Taufgespräche und Besuche zu verschiedenen Gelegenheiten. Auch die Arbeit eines Gemeindehelfers lernten sie kennen. Konfirmandengruppe, Präparandengruppe, Jugendfreizeit, Aussegnungsfeier bei Verstorbenen und zwei Beerdigungen fielen in diese Zeit. Bei den Gottesdiensten konnten sie von der Mesnerin zu kleiner Mitarbeit angeleitet werden.

Constantin an der Liedertafel.

Im Pfarramt gab es Tätigkeiten wie Briefe sortieren, Briefmarken aufkleben, Rechtssammlung einordnen und das Zuhören bei der Kommunikation von Pfarrer und Sekretärin sowie bei Besuchen im Pfarramt.

Ewart beim Einsortieren des Blätter für die Rechtssammlung.

Beim Gottesdienst konnten sie sich beteiligen, z.B. beim Fürbittgebet.

Ewart an Lesepult der Margaretenkirche in Oberkrumbach.

Es hat ihnen Spaß gemacht. Sie stellten aber auch fest, dass Gespräche auch in Zeiten der digitalen Medien einen breiten Raum bei der Tätigkeit eines Pfarrers einnehmen und das Zuhören richtig anstrengend sein kann. Da war das Mithelfen beim Ausschneiden der Bäume im Garten (fast) wie eine Erholung.

Constantin hilft mit beim Bäume ausschneiden

Jugendfreizeit in Grafenbuch

Jetzt geht es los – Packlisten-Check, Auto beladen und ab geht’s nach Grafenbuch!

Das war ein richtig gutes Gefühl, mit voll beladenem Auto und gut gelaunten Mitfahrern auf unsere Freizeit mit den Konfis und den älteren Jugendlichen zu fahren – endlich wieder! Nach Grafenbuch – ein Ort mit vielen, vielen positiven Erinnerungen, Begegnungen und Eindrücken. Und trotz der mittlerweile gewohnten wichtigen Sicherheitsmaßnahmen wie Maske, Abstand etc. wurden wir nicht enttäuscht, sondern konnten so richtig durchstarten und einfach nur das Gemeinschaftserlebnis, die Musik, die Gespräche, den Spaß und die Atmosphäre genießen. Das ist etwas, was man aus der Corona Zeit gelernt hat: Möglichkeiten nutzen, wenn sie sich einem bieten, kreativ und ideenreich werden und sich nicht entmutigen lassen.

Unser Thema passte dazu sehr gut: „Spuren – Gott geht mit“.

Wir haben uns daher viele kreative Aktionen ausgedacht. Unter anderem eine Spurensuche im Wald mit dem Ziel, nach den großen auffälligen, aber auch kleinen, leisen Spuren zu forschen und sie zu fotografieren. Im Anschluss ging es um das Leben von Mose, das beeindruckende Spuren hinterlassen hatte und wir nachspüren und fragen konnten, wie Gott mit geht.

Der Wald stellte sich später noch einmal als eine echte Herausforderung heraus. Das Geländespiel erforderte ziemlich viel Orientierungssinn, Ausdauer, Teamgeist und eine hohe Toleranzschwelle. Daher wird wahrscheinlich dieses Erlebnis unvergesslich bleiben.

Sich nicht unterkriegen lassen – das Beste verantwortungsvoll herausholen – das motivierte uns. Wir verlegten unkonventionell unser Abendprogramm mit Feier des Abendmahles in den Garten. Das Bild, was sich uns nach der gemeinsamen Vorbereitung bot, war beeindruckend und sehr berührend.

Unter dem Abendmond säumten Lichterketten und Fackeln zusammen mit zwei Feuerkörben unsere Treffen im Garten und zauberten in diese weiße Winternacht hinein eine absolut besondere Atmosphäre und ein einmaliges Erlebnis. Den Abend ließen wir ausklingen mit Stockbrot und Marshmallows und gemeinsamen Spielen und Gesprächen.

Ja und das Ende – das bleibt offen – so wie die Zukunft eben ist. Was kommt, welchen Weg wir weiter gehen, das konnten wir eindrücklich auf der Kreuzung vor dem Freizeithaus fühlen. Viele Wege stehen unserem Leben offen. Das Leben ist vielseitig und individuell. Was aber fest steht: Egal welchen Weg wir gehen: Gott geht mit – treu, zuverlässlig und kraftvoll – wenn man das möchte. Mit diesem Angebot an uns alle endete diese schöne, besondere gemeinsame Zeit in Grafenbuch.

Barbara Weider