Der Vitamin C-Teeniegottesdienst kurz vor dem großen Fest drehte sich um die Geschichte aus dem Markusevangelium, in der die namenlose Frau aus Betanien mit einem wahnsinnig teuren und duftenden Öl, unter dem Shitstorm der anderen Gäste, Jesus aus Dankbarkeit salbte.
Um ein bisschen nachfühlen und empfinden zu können, was für eine Duftexplosion das damals gewesen sein musste, gab es für die Gottesdienstbesucher vor dem Impuls einen „Geruchstest“ mit Gewürzen.
Gerüche gehen mit Empfindungen einher. Eigene Erinnerungen sind stark gekoppelt an bestimmte Gerüche. Die Salbung von Jesus durch die Frau in Betanien hinterlässt auch heute noch beim Leser einen Wohlgeruch des Glaubens und bleibt damit unvergessen.
Die Erzählung schenkt einen Blick darauf, dass Glaube nicht aufrechnet und vergleicht. Glaube kommt aus dem Herzen, der sich selbst treu bleibt, ungeachtet der Bewertung anderer.
Mit abwechselnd grooviger und stimmungsvoller Weihnachtsmusik genossen wir einen runden und besonderen gemeinsamen Gottesdienst und Abend. Barbara Weider
Dieses Jahr durften wir unsere Vorweihnachtszeit im Posaunenchor wieder mit den Ehrungen und der Mitgestaltung des Gottesdienstes zum 1. Advent beginnen. und dieses >Jahr konnten wir zu 85 Jahre Bläserdienst und 30 Jahre Chorleitung gratulieren. Für 25 Jahre spielen, Proben und fast immer anwesend sein, dürfen wir uns herzlich bei Gertrud Werthner bedanken. Sie ist eine unserer Fleißigsten, eine Stütze für die erste Stimme und ein Ruhepol unseres Chores. Für 30 Jahre Chorleitung haben wir unseren Wolfgang Werthner gratuliert und herzlich bedankt. Was er anpackt, macht er nicht nur motiviert, konzentriert und gewissenhaft. Man kann sich auf ihn seit Jahren verlassen und auf ihn zählen.
Von links nah rechts: Wolfgang Werthner, Emil Raab, Gertrud Werthner und Oblmann Torsten Kellner
Und eine ganz besondere Ehrung ging an unseren Emil Raab. 60 Jahre Bläserdienst, das heißt ca. 6.750 Stunden Freizeit für Proben oder Auftritte. Nur mit einer gehörigen Portion Begeisterung, Freude und Idealismus ist dies möglich. Von ganzem Herzen bedanken wir uns für seinen vollen Einsatz und die vielen tollen Bläserjahre. Im Anschluss an den Gottesdienst konnten wir unsere Geehrten noch bei einem kleinen Stehempfang mit Getränken und Gebäck feiern und interessante Gespräche führen.
Eine sehr stimmungsvolle Feier erlebten die Menschen am diesjährigen Adventsnachmittag. Der Posaunenchor spielte wie gewohnt sicher und gekonnt die Lieder zum Mitsingen und bei den Vortragsstücken.
Der Seniorenkreis erfreute die Zuhörer mit zwei Adventslieder.
Im Mittelpunkt stad das Musical „Aladdins letzter Wunsch“, das der Jugendreferent Viktor Ambrusits und Ilka Kolb mit den Jugendlichen auf einer Freizeit in Knappenberg eingeübt hatten. Inhaltlich wurde gekonnt ein biblischer Spannungsbogen gezogen. Aladdin ist der „verlorene“ Sohn aus dem vielleicht schönsten Gleichnis, das Jesus erzählt hat. Er geht von zu Hause weg und verprasst sein Erbe in der Fremde. Dort sitzt er zuletzt bei den Schweinen und findet die Flasche mit dem Flaschengeit Jeanny. Dieser verspricht ihm drei Wünsche zu erfüllen.
Der erste Wunsch ist unbeabsichtigt, als Aladdin in Schweinemist tritt, bekommt er einen Lappen. Zufällig kommen die Weisen aus dem Morgenland auf ihrem Weg nach Jerusalem vorbei. Aladdin und Jeanny gehen mit, werden aber müde. Aladdin wünscht sich nach Hause, landet aber wieder bei den Schweinen. Dann kommen die Hirten von Bethlehem vorbei, der Verkündigungsengel aus der Weihnachtsgeschichte erscheint und sagt, sie sollen nach Bethlehem gehen. Dort treffen sie Maria, Josef, Engel und die Weisen. Dann kann Aladdin seinen letzten Wunsch aussprechen. Es ist kein Geschenk, kein Reichtum. Sein letzter Wunsch ist, zu seinem Vater nach Hause zu kommen und dass die Botschaft von Jesus in die Welt getragen wird. Ilka Kolb und Viktor Ambrusits gelang es sehr gut, moderne Weihnachtslieder in das Musical zu integrieren. So erklangen während des Spiels die Lieder „Marys boychild“, „Carol of the bells“, „Little Drummer Boy“ und „Go tell it on the mountain“
Der Adventsnachmittag war mit etwa 100 Besuchern gut besucht.
Nach einiger Zeit feierten wir wieder einmal einen Familiengottesdienst am 2. Advent. Das Ehepaar Hans-Christian und Bernadette Weiß haben ihn inhaltlich gestaltet. Regina und Christoph Utz hatten wieder ein Musikteam aus Kindern zusammengestellt, die eigene Musikstücke spielten und die Lieder begleiteten.
Hans-Christian Weiß erzählte die berührende Geschichte der Hl. Barbara. Ihr Vater war gegen sie, weil sie sich zum Glauben an Jesus hingewendet hat. Ihr Heiligentag ist der 4. Dezember (Barbaratag). An diesem Tag werden Zweige ins Wasser gestellt, die dann bis zum Heiligen Abend blühen sollen. Auf dem Weg ins Gefängnis blieb Barbara mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser, und er blühte danach auf. Die Hl. Barbara wird als Heilige der Bergleute verehrt. Im Gottesdienst kamen die Kinder zum Altar und haben dort Lichter entzündet und aufgestellt. Dazu wurde das Lied: „Tragt in die Welt nun ein Licht“ gesungen.
Es ist eine gute Tradition, dass im Prime – Time, dem Lobpreisgottesdienst im Jugendhaus, ein bestimmtes Lied als Grundlage der Predigt dient. So gab Pfr. Gerhard Metzger Impulse zu dem Lied : „Mutig komm ich vor den Thron“. Es ist interessant, dass sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament einige Bilder und Geschichten zu finden sind, die davon handeln. Pfr. Metzger fragte die Anwesenden, ob sie schon einmal vor einem realen Thron und damit vor einem König oder Kaiser gestanden waren. Es war niemand dabei. Aber vermutlich wäre so etwas mit einem etwas mulmigen Gefühl verbunden. Manche kennen das, wenn sie z.B. vor dem Lehrer stehen oder vor ihrem Arbeitgeber oder vor ihrem Chef. Die Frage danach, vor dem Thron Gottes zu stehen hat damit auch mit der Frage zu tun: Wer bin ich? Was traue ich mir zu? Wie gehe ich selbst mit Autoritäten um? Die Antwort von Gott lautet: Ich darf bei ihm sein, weil Christus mich erlöst hat. Es ist nichts zwischen mir und Gott. „Allein durch Gnade steh ich hier vor deinem Thron, mein Gott, bei dir. Der mich erlöst hat, lädt mich ein, ganz nah an seinem Herz zu sein“. Es ist interessant zu sehen, dass dieses Stehen vor dem Thron Gottes damit zu tun hat, dass ich an das Herz Gottes kommen kann. Der Thron Gottes ist damit Ausdruck, dass Gott mich an sein Herz ziehen will.
Das hat schon der Prophet Jesaja erfahren. Bei seiner Berufung singen die Cherubinen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth. Alle Lande sind seine Ehre voll“ (Jes 6, 3). Durch Jesus kann ich voller Freimut zum Thron Gottes kommen sagt der Hebräerbrief: „Darum lasst uns freimütig herzutreten zu dem Thron Gottes, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit“ (Hebr. 4, 16).
Die grundlegende Stelle zum Thema findet sich in der Offenbarung des Johannes im vierten Kapitel. Johannes berichtet in seiner Vision, wie der Thron im Himmel steht. 24 Throne um den einen Thron von Gott stehen mit 24 Ältesten darauf. Sie verkörpern das alte und das neue Gottesvolk. Und dann wird nur noch ein Lobpreis sein, der im ganzen Himmel zu hören ist: „Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen“.
Bei einem weiteren Abend aus der Reihe „Bibel Input“ zum Thema: „Neugierig auf mehr – Geheimnis Bibel“ erfuhren die Teilnehmer viel über den schriftlichen Werdegang der Bibel vor und nach der Zeitenwende. Um 250 v. Chr. wurde die griechische Übersetzung des Alten Testamentes angefertigt. Diese Übersetzung war dann viele Jahrhundertelang die Standardübersetzung der Gelehrten des Alten Testamentes. Nach der Anerkennung des christlichen Glaubens in der römischen Zeit durch Kaiser Konstantin dem Großen im Jahr 313 n .Chr. und der lateinischen Sprache als Weltsprache, wollten auch die Christen die Bibel in dieser Sprache übersetzen. Der Kirchenvater Hieronymus übersetzte zunächst das Neue Testament. 384 n. Chr. übersiedelte er nach Bethlehem und übersetzte Teile des Alte Testamentes zunächst aus der Septuaginta, danach auch andere Bücher des AT laut eigenen Angaben „nach dem Hebräischen“. Bis heute ist diese Übersetzung vor allem in der katholischen Kirche anerkannt und wird in verschiedenen Ordensgemeinschaften verwendet.
Die Teilnehmer stellten die Frage nach der sog. Kanonisierung der Bibel. Es ist die Frage, nach welcher Richtschnur (= Kanon, Maßstab) einzelne Bücher in die Bibel kamen und andere nicht. Diese Frage hat sich über die Jahrhunderte gestellt und ist bis heute nicht bei allen Kirchen gleich beantwortet. Im Jahr 367 n. Chr. hat Bischof Athanasius in einem Osterbrief genau die 27 Bücher der Neuen Testamentes als kanonisch bezeichnet, die noch heute als solche allgemein angesehen werden. Damit war ein Streit zu Ende gegangen, der die Christen nachhaltig beschäftigt hat. Gegen 160 n. Chr. hat Marcion das Alte Testament für nichtig erklärt. Spätestens da mussten die Bischöfe der Kirche Kriterien finden, warum welches Buch zum Kanon gehören kann und warum andere nicht. Sie legten zwei Kriterien fest: Die Schriften mussten von Augenzeugen von Jesus autorisiert sein und der Inhalt musste mit der kirchlichen Lehre übereinstimmen. Aus diesem Denken entwickelte sich im Laufe der Zeit die sog. Dogmatik: die christliche Lehre wird in Thesen erläutert und zusammengefasst. Wer dieser Norm nicht entspricht, hält an einer Irrlehre fest.
Eine stimmungsvolle Adventsfeier hatte der Seniorenkreis zum Abschluss des Jahres. Einige Teilnehmer trugen die Geschichte „Geschenke zu Weihnachten“ vor. Dabei unterhalten sich zwei Krawatten über den Sinn der Geschenke zum Weihnachtsfest. Schließlich entdecken sie eine Bibel. Von ihr erfahren sie mehr darüber, warum Weihnachten gefeiert wird.
Pfr. Gerhard Metzger trug die Geschichte „Das Licht der Welt“ vor. An einem Weihnachtsabend hatte die Stadt Pinneberg einen Stromausfall. Aber anstatt zu lamentieren, kam es zu Begegnungen unter den Menschen. Sie grillten mit Holz und halfen sich gegenseitig aus. Sie spielten bei Kerzenlicht anstatt vor dem Fernseher zu sitzen. So haben die Menschen auf einer ganz neuen Art und Weise entdeckt, warum Weihnachten gefeiert wird und sich gefreut, dass das Licht der Welt keinen Strom braucht.
Die Mitglieder bei der Adventsfeier des Seniorenkreises
Der November Vitamin C Gottesdienst, gestaltet durch unseren Gast Martina Grötsch, ging diesmal über Ländergrenzen hinweg. Slowenien! Das Lan mit der Hauptstadt Bratislava…Ähh halt stop – das ist nicht korrekt! Die Länder Slowenien und Slowakei werden oft und gerne verwechselt. Darum starteten wir zuallererst mit einem Warmup Quiz, um die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede zu verdeutlichen. Im Anschluss waren alle Gottesdienstbesucher eingeloggt und es bestand kein Zweifel mehr, dass natürlich Ljubljana die Hauptstadt von Slowenien ist. Das Land im Herzen Europas, wunderschön grün und mit einem herrlichen Küstenstreifen an der Adria.
Aufbauend wurden gemeinsame Texte von slowenischen Frauen gelesen, die das Leben dort auf vielfältiger Weise beschreiben. Nach einem Liedblock erzählte Martina Grötsch das Gleichnis vom großem Festmahl (Lukas 14, 15 – 25). Die Message bereit zu sein, über den eigenen Tellerrand zu schauen und auf Menschen offen zuzugehen kam bei den Gottesdienstbesuchern an.
Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Fürbittblock. Die Band umrahmte stimmig diesen Exkurs in ein anderes Land und die Erzählung des besonderen Gleichnisses.
Beim letzten ALBA-Familiengottesdienst im Jahr 2019 ging es um das Land Japan. Wussten Sie schon, dass dieses Land mit den vielen Inseln im Pazifik etwa so groß ist wie Deutschland, aber mit 125 Millionen Einwohnern ca. 50 % mehr Bewohner hat als unser Heimatstaat? Japan ist also nicht nur dichter besiedelt, hat mehr noch tätige Vulkane, sondern ist mit Abstand das Land mit dem höchsten Altersdurchschnitt von Einwohnern auf der ganzen Welt. An vorletzter Stelle kommt dann allerdings gleich unsere Republik. Dafür werden die Japaner im Durchschnitt älter als wir Deutsche. Ob es an dem vermehrten Konsum von Fischen liegt? Das weiß keiner so genau.
Was wir wissen ist aber, dass nur 1 % der Einwohner Christen sind. Einer davon ist Tatsuya Shindo. Irgendwann wird er ein sog. Jakuza. Das sind Menschen, die in Japan als gefährlich gelten. Härteste Drogen (Chrystel Meth) – Tattoos, die in Japan verpönt sind und mit denen andere Japaner nicht ins Schwimmbad gehen dürfen – schnelle Autos usw. Mitte 30 trifft er eine harte Entscheidung. Er will aussteigen. Bei einem Verkauf von Drogen wird er erwischt und muss für 2 Jahre und 4 Monate ins Gefängnis. Er kommt in Isolationshaft. In Japan aber gilt. Einmal Yakuza, immer Yakuza. Sie bekommen keine Kredite, können keine Konten eröffnen und keine Wohnungen mieten. Da fällt ihm ein, dass er von einem Pastor, der auch einmal ein Yakuza war, eine Bibel geschenkt bekommen hat. Er besorgt sich eine und liest Hesekiel 33,11: „So spricht Gott zu ihnen: So war ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. Tatsuya geht zurück zu seiner Mutter, studiert die Bibel und fängt eine kleine Gruppe um sich zu scharen. Sie treffen sich sonntags in der Snackbar seiner Mutter und nach zwei Jahren wir er zu einem Sensei, einer ehrbaren Person, Lehrer. Er gründet eine Kirche mit dem Namen: „Kirche der Schuldigen“. heute, 14 Jahre später bauen sie ein Gebäude für ihre Mitglieder. Es kommen unterschiedliche Menschen. Yakuzas, ehemalige Häftlinge, Menschen aus der unteren gesellschaftlichen Schicht, Arbeiter, Mütter und Familien. Das ist für Japan sehr außergewöhnlich! Alle wollen ihr Leben ändern.
Bei einem weiteren Abend in der Reihe „Bibel – Input: Neugierig auf mehr – Geheimnis Bibel“ drehte sich alles um die Frage: Wie kam es von der mündlichen zur schriftlichen Überlieferung? Dabei hörten die Teilnehmer von den Anfängen der schriftlichen Überlieferung vermutlich zur Zeit Davids (ca. 1000 v. Chr.) bis hin zur sog. Septuaginta, die ca. 250 v. Chr. geschrieben wurde. Leitthema bei allen Überlegungen war: Wie kann ich zeigen, dass die Bibel Gotteswort im Menschenwort ist? Wie kann deutlich werden, dass der Hl. Geist bei denen wirkt, die diese schriftliche Überlieferungen zu Papier gebracht haben? Bei der Septuaginta handelt es sich um eine griechische Übersetzung der hebräischen Bibel, die bis heute die Grundlage aller Bibelübersetzungen ist und von der vor allem auch die Autoren des Neuen Testaments profitiert haben. Besonders der Apostel Paulus zitiert sehr häufig aus ihr. Die Legende erzählt, dass 72 Übersetzer in 72 Tagen an ganz verschiedenen Orten diese Übersetzung bewerkstelligt haben. Dann kamen sie zusammen und hatten alle den selben Text. Das wurde als Zeichen der Wirkung des Hl. Geistes verstanden und die Septuaginta war damit autorisiert.
Auch die wichtigste lateinische Übersetzung, die Vulgata, hat diese Übersetzung als Vorlage. Und selbst Martin Luther hatte bei seiner Übersetzung des Alten Testamentes die Septuaginta mindesten „im Kopf“, auch wenn er den hebräischen Text als Vorlage nahm.