Unter dem Thema „Reboot“ (englisch für Neustart) erlebten wir den ersten Vitamin C im neuen Jahrzehnt 2020.
Alle Zeichen stehen auf „Reebot“. Wie wird das Jahr verlaufen? Welche selbstgesteckten Ziele können wir erreichen? Warum es für einen Neustart nie zu spät ist! Das war der Aufhänger der Predigt von Viktor Ambrusits. Nach persönlichen Erlebnissen mit Neustarts, ging er auf eine sehr interessante Persönlichkeit aus der Bibel ein.
Ruth – eine einfache Frau, deren Geschichteder Welt Hoffnung bringt. Obwohl Ruth, gebeutelt von Schicksalsschlägen, sich mit ihrer Schwiegermutter in einem für sie fremden Land niederlässt, steht diese Geschichte für Neuanfang und Segen – auch in schwierigen Situationen oder Konstellationen.
Quasi zufällig, passend zum Thema des Gottesdienstes, hat sich in diesem Jahr eine neue Jugendband zusammengefunden. An diesem Januar Vitamin C Gottesdienst gab sie ihr erstes Debüt unter dem Applaus der Gottesdienstbesucher! Wir freuen uns auf mehr! Barbara Weider
Beim letzten Treffen von Bibel-Input: „Neugierig auf mehr – Geheimnis Bibel“ gab Pfr. Gerhard Metzger einen Überblick der schriftlichen Überlieferung der Bibel von Luther bis Heute. Luther lebte in einer Zeit mit großen Umwälzungen. Bis heute wird die Neuzeit ab 1500 n. Chr. gezählt. Unter anderem wurde die Buchdruckkunst von Johannes Gutenberg erfunden und Amerika durch Columbus entdeckt. Das spielte der reformatorischen Bewegung in die Karten. Denn nun konnten viele Informationen in möglichst kurzer Zeit an möglichst vielen Leser weitergegeben werden. So hat Luther seine schriftlichen Verlautbarungen schnell unters Volk gebracht. Bei der Leipziger Disputation 1519 ging es darum, wer Recht hat bei der Auslegung der Bibel. Im Streitgespräch mit Dr. Eck hat sich Luther zu dem Satz hinreißen lassen: „Auch die Konzile und der Papst können sich irren„. Damit hat er sich gegen das kirchliche Lehramt gestellt, wonach Konzile und der Papst die letzte Autorität der Bibelauslegung haben. Der Konflikt musste eskalieren. Nach dem Wormser Reichstag 1521 war Luther fast ein Jahr auf der Wartburg und konnte in Ruhe das Neue Testament in die sächsische Kanzleisprache übersetzen. Damit war die hochdeutsche Sprache geschaffen. Im September 1522 erschien diese Bibelübersetzung (Septemberbibel) und wurde schnell unters Volk gebracht. Sie ist bis heute Grundlage aller modernen Lutherübersetzungen. Luther hat mit seinem Freund Melanchthon nach dem Grundsatz übersetzt: Ad Fontes (Zurück zu den Quellen). Er hat den hebräischen Text beim AT und den griechischen Text beim NT benutzt und nicht die Vulgata. Auch das war ein Affront gegen die katholische Kirche seiner Zeit.
Ab dem Zeitalter des Rationalismus (etwa ab 1700) standen sich auch in der evangelischen Kirche oft zwei Parteien gegenüber. Auf der einen Seite die Theologen, die stärker von der Vernunft her kommen und die Bibel eher als ein Buch unter vielen verhandeln. Und auf der anderen Seite die Theologen, die stärker auch mit der Offenbarung Gottes in den biblischen Texten rechnen. Wie handelt Gott mit der Vernunft durch sein Wort und wie mit seinem Hl. Geist? Der Streit geht bis heute und wird je nach Vorverständnis und eigener Frömmigkeit in die eine oder andere Richtung gehen. Wie gut, dass jeder sich selbst prüfen kann, wie das Wort Gottes ihn anspricht auf seine persönliche Art und Weise. Wie gut, dass jeder sich festhalten kann am Wort aus Ps 33, 4: „Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss„.
Wissenswertes über die Bibel erfuhren die Teilnehmer des ALBA-Familiengottesdienstes im Januar. Viktor Ambrusits informierte dabei über Jahreslosungen an bestimmten wichtigen Jahren der Geschichte. Es ist so, dass diese Jahreslosung schon vier Jahre vorher festgelegt werden. Dennoch zeigen sie oft genug an, worauf sich Christen verlassen können. Im unteren Bild sieht jeder Leser diese Jahreslosungen und kann sich selbst ein Bild machen.
Es ist wirklich interessant, wie gut die Jahreslosungen zutreffen. Wer kann mit den Jahreszahlen etwas anfangen?
Dennoch sollte die Bibel nicht als Orakel missbraucht werden. Manchmal allerdings gibt Gott auch mal in bestimmten Situationen durch ein Bibelwort einen Hinweis auf meinen Lebensweg. Wichtig ist aber dennoch, dass Bibelstellen im Zusammenhang (Kontext) gelesen werden. Viktor Ambrusits machte Mut, sich wieder stärker damit zu beschäftigen. Neben der Lutherbibel können gerne auch andere Übersetzungen genommen werden und auch Kinderbibel geben die Botschaft des Evangeliums sehr gut weiter.
Auch in diesem Jahr haben fleißige Hände aus unserer Kirchengemeinde die Christbäume entsorgt. Bei dieser Christbaumaktion wirkten diesmal neben den Konfirmanden, Mitarbeitern der Jugendarbeit und Mitglieder des Vereins „Sittenbächer Kriwä e.V. auch die Jugendfeuerwehr aus Altensittenbach mit. Jonas Schwarz kümmerte sich um die Organisation beim Einholen und Hinbringen der Bäume nach Ellenbach. Dort wurden sie sofort gehäckselt. Caroline Grötsch motivierte die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zum Mitmachen. Jonas Schwarz und Stefan Sperber wird herzlich für das Fahren der Traktoren gedankt.
Ohne dieses Zusammenwirken der fleißigen Hände der drei Vereine ist solch eine Aktion kaum mehr vorstellbar, weil Altensittenbach in der Fläche immer größer wird. Ein großer Teil des Erlöses ging an die Arbeit der Christen im Partnerdekanat Wantoat in Papua-Neuguinea. Insgesamt wurden 149 Bäume abgeholt und damit genau zwei mehr als im Jahr 2019.
Der Vitamin C-Teeniegottesdienst kurz vor dem großen Fest drehte sich um die Geschichte aus dem Markusevangelium, in der die namenlose Frau aus Betanien mit einem wahnsinnig teuren und duftenden Öl, unter dem Shitstorm der anderen Gäste, Jesus aus Dankbarkeit salbte.
Um ein bisschen nachfühlen und empfinden zu können, was für eine Duftexplosion das damals gewesen sein musste, gab es für die Gottesdienstbesucher vor dem Impuls einen „Geruchstest“ mit Gewürzen.
Gerüche gehen mit Empfindungen einher. Eigene Erinnerungen sind stark gekoppelt an bestimmte Gerüche. Die Salbung von Jesus durch die Frau in Betanien hinterlässt auch heute noch beim Leser einen Wohlgeruch des Glaubens und bleibt damit unvergessen.
Die Erzählung schenkt einen Blick darauf, dass Glaube nicht aufrechnet und vergleicht. Glaube kommt aus dem Herzen, der sich selbst treu bleibt, ungeachtet der Bewertung anderer.
Mit abwechselnd grooviger und stimmungsvoller Weihnachtsmusik genossen wir einen runden und besonderen gemeinsamen Gottesdienst und Abend. Barbara Weider
Dieses Jahr durften wir unsere Vorweihnachtszeit im Posaunenchor wieder mit den Ehrungen und der Mitgestaltung des Gottesdienstes zum 1. Advent beginnen. und dieses >Jahr konnten wir zu 85 Jahre Bläserdienst und 30 Jahre Chorleitung gratulieren. Für 25 Jahre spielen, Proben und fast immer anwesend sein, dürfen wir uns herzlich bei Gertrud Werthner bedanken. Sie ist eine unserer Fleißigsten, eine Stütze für die erste Stimme und ein Ruhepol unseres Chores. Für 30 Jahre Chorleitung haben wir unseren Wolfgang Werthner gratuliert und herzlich bedankt. Was er anpackt, macht er nicht nur motiviert, konzentriert und gewissenhaft. Man kann sich auf ihn seit Jahren verlassen und auf ihn zählen.
Von links nah rechts: Wolfgang Werthner, Emil Raab, Gertrud Werthner und Oblmann Torsten Kellner
Und eine ganz besondere Ehrung ging an unseren Emil Raab. 60 Jahre Bläserdienst, das heißt ca. 6.750 Stunden Freizeit für Proben oder Auftritte. Nur mit einer gehörigen Portion Begeisterung, Freude und Idealismus ist dies möglich. Von ganzem Herzen bedanken wir uns für seinen vollen Einsatz und die vielen tollen Bläserjahre. Im Anschluss an den Gottesdienst konnten wir unsere Geehrten noch bei einem kleinen Stehempfang mit Getränken und Gebäck feiern und interessante Gespräche führen.
Eine sehr stimmungsvolle Feier erlebten die Menschen am diesjährigen Adventsnachmittag. Der Posaunenchor spielte wie gewohnt sicher und gekonnt die Lieder zum Mitsingen und bei den Vortragsstücken.
Der Seniorenkreis erfreute die Zuhörer mit zwei Adventslieder.
Im Mittelpunkt stad das Musical „Aladdins letzter Wunsch“, das der Jugendreferent Viktor Ambrusits und Ilka Kolb mit den Jugendlichen auf einer Freizeit in Knappenberg eingeübt hatten. Inhaltlich wurde gekonnt ein biblischer Spannungsbogen gezogen. Aladdin ist der „verlorene“ Sohn aus dem vielleicht schönsten Gleichnis, das Jesus erzählt hat. Er geht von zu Hause weg und verprasst sein Erbe in der Fremde. Dort sitzt er zuletzt bei den Schweinen und findet die Flasche mit dem Flaschengeit Jeanny. Dieser verspricht ihm drei Wünsche zu erfüllen.
Der erste Wunsch ist unbeabsichtigt, als Aladdin in Schweinemist tritt, bekommt er einen Lappen. Zufällig kommen die Weisen aus dem Morgenland auf ihrem Weg nach Jerusalem vorbei. Aladdin und Jeanny gehen mit, werden aber müde. Aladdin wünscht sich nach Hause, landet aber wieder bei den Schweinen. Dann kommen die Hirten von Bethlehem vorbei, der Verkündigungsengel aus der Weihnachtsgeschichte erscheint und sagt, sie sollen nach Bethlehem gehen. Dort treffen sie Maria, Josef, Engel und die Weisen. Dann kann Aladdin seinen letzten Wunsch aussprechen. Es ist kein Geschenk, kein Reichtum. Sein letzter Wunsch ist, zu seinem Vater nach Hause zu kommen und dass die Botschaft von Jesus in die Welt getragen wird. Ilka Kolb und Viktor Ambrusits gelang es sehr gut, moderne Weihnachtslieder in das Musical zu integrieren. So erklangen während des Spiels die Lieder „Marys boychild“, „Carol of the bells“, „Little Drummer Boy“ und „Go tell it on the mountain“
Der Adventsnachmittag war mit etwa 100 Besuchern gut besucht.
Nach einiger Zeit feierten wir wieder einmal einen Familiengottesdienst am 2. Advent. Das Ehepaar Hans-Christian und Bernadette Weiß haben ihn inhaltlich gestaltet. Regina und Christoph Utz hatten wieder ein Musikteam aus Kindern zusammengestellt, die eigene Musikstücke spielten und die Lieder begleiteten.
Hans-Christian Weiß erzählte die berührende Geschichte der Hl. Barbara. Ihr Vater war gegen sie, weil sie sich zum Glauben an Jesus hingewendet hat. Ihr Heiligentag ist der 4. Dezember (Barbaratag). An diesem Tag werden Zweige ins Wasser gestellt, die dann bis zum Heiligen Abend blühen sollen. Auf dem Weg ins Gefängnis blieb Barbara mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser, und er blühte danach auf. Die Hl. Barbara wird als Heilige der Bergleute verehrt. Im Gottesdienst kamen die Kinder zum Altar und haben dort Lichter entzündet und aufgestellt. Dazu wurde das Lied: „Tragt in die Welt nun ein Licht“ gesungen.
Es ist eine gute Tradition, dass im Prime – Time, dem Lobpreisgottesdienst im Jugendhaus, ein bestimmtes Lied als Grundlage der Predigt dient. So gab Pfr. Gerhard Metzger Impulse zu dem Lied : „Mutig komm ich vor den Thron“. Es ist interessant, dass sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament einige Bilder und Geschichten zu finden sind, die davon handeln. Pfr. Metzger fragte die Anwesenden, ob sie schon einmal vor einem realen Thron und damit vor einem König oder Kaiser gestanden waren. Es war niemand dabei. Aber vermutlich wäre so etwas mit einem etwas mulmigen Gefühl verbunden. Manche kennen das, wenn sie z.B. vor dem Lehrer stehen oder vor ihrem Arbeitgeber oder vor ihrem Chef. Die Frage danach, vor dem Thron Gottes zu stehen hat damit auch mit der Frage zu tun: Wer bin ich? Was traue ich mir zu? Wie gehe ich selbst mit Autoritäten um? Die Antwort von Gott lautet: Ich darf bei ihm sein, weil Christus mich erlöst hat. Es ist nichts zwischen mir und Gott. „Allein durch Gnade steh ich hier vor deinem Thron, mein Gott, bei dir. Der mich erlöst hat, lädt mich ein, ganz nah an seinem Herz zu sein“. Es ist interessant zu sehen, dass dieses Stehen vor dem Thron Gottes damit zu tun hat, dass ich an das Herz Gottes kommen kann. Der Thron Gottes ist damit Ausdruck, dass Gott mich an sein Herz ziehen will.
Das hat schon der Prophet Jesaja erfahren. Bei seiner Berufung singen die Cherubinen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth. Alle Lande sind seine Ehre voll“ (Jes 6, 3). Durch Jesus kann ich voller Freimut zum Thron Gottes kommen sagt der Hebräerbrief: „Darum lasst uns freimütig herzutreten zu dem Thron Gottes, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit“ (Hebr. 4, 16).
Die grundlegende Stelle zum Thema findet sich in der Offenbarung des Johannes im vierten Kapitel. Johannes berichtet in seiner Vision, wie der Thron im Himmel steht. 24 Throne um den einen Thron von Gott stehen mit 24 Ältesten darauf. Sie verkörpern das alte und das neue Gottesvolk. Und dann wird nur noch ein Lobpreis sein, der im ganzen Himmel zu hören ist: „Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen“.
Bei einem weiteren Abend aus der Reihe „Bibel Input“ zum Thema: „Neugierig auf mehr – Geheimnis Bibel“ erfuhren die Teilnehmer viel über den schriftlichen Werdegang der Bibel vor und nach der Zeitenwende. Um 250 v. Chr. wurde die griechische Übersetzung des Alten Testamentes angefertigt. Diese Übersetzung war dann viele Jahrhundertelang die Standardübersetzung der Gelehrten des Alten Testamentes. Nach der Anerkennung des christlichen Glaubens in der römischen Zeit durch Kaiser Konstantin dem Großen im Jahr 313 n .Chr. und der lateinischen Sprache als Weltsprache, wollten auch die Christen die Bibel in dieser Sprache übersetzen. Der Kirchenvater Hieronymus übersetzte zunächst das Neue Testament. 384 n. Chr. übersiedelte er nach Bethlehem und übersetzte Teile des Alte Testamentes zunächst aus der Septuaginta, danach auch andere Bücher des AT laut eigenen Angaben „nach dem Hebräischen“. Bis heute ist diese Übersetzung vor allem in der katholischen Kirche anerkannt und wird in verschiedenen Ordensgemeinschaften verwendet.
Die Teilnehmer stellten die Frage nach der sog. Kanonisierung der Bibel. Es ist die Frage, nach welcher Richtschnur (= Kanon, Maßstab) einzelne Bücher in die Bibel kamen und andere nicht. Diese Frage hat sich über die Jahrhunderte gestellt und ist bis heute nicht bei allen Kirchen gleich beantwortet. Im Jahr 367 n. Chr. hat Bischof Athanasius in einem Osterbrief genau die 27 Bücher der Neuen Testamentes als kanonisch bezeichnet, die noch heute als solche allgemein angesehen werden. Damit war ein Streit zu Ende gegangen, der die Christen nachhaltig beschäftigt hat. Gegen 160 n. Chr. hat Marcion das Alte Testament für nichtig erklärt. Spätestens da mussten die Bischöfe der Kirche Kriterien finden, warum welches Buch zum Kanon gehören kann und warum andere nicht. Sie legten zwei Kriterien fest: Die Schriften mussten von Augenzeugen von Jesus autorisiert sein und der Inhalt musste mit der kirchlichen Lehre übereinstimmen. Aus diesem Denken entwickelte sich im Laufe der Zeit die sog. Dogmatik: die christliche Lehre wird in Thesen erläutert und zusammengefasst. Wer dieser Norm nicht entspricht, hält an einer Irrlehre fest.